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wenig Speisen, und solche, die eine gute Nahrung geben (r)[1]; der ausgepreßte Saft aus gebratenem Fleische ist sehr dienlich, wenn man geröstetes Brod damit eintränkt und ein wenig Citronen-Saft hinzutut. Die in den Brühen oder Suppen ohne Kochung zerlasene Eyerdotter sind auch zuträglich. Man mus allezeit gebratenes Fleisch essen, weil das gesottene oder gekochte, indem es seine nährende Teile verloren hat, oft mehr schwächt, als es nähret, und weil bei dessen Genus schwache Magen noch mehr beschwehret werden; je zärter die Speisen sind, je weniger können sie das Kochen vertragen. Doch es wird verdrieslich seyn, eine weitläuftige Erzälung der Speisen hier beizubringen, da derjenige, der ihre Kräfte nicht weis, der Praxis ohnmöglich behörig obliegen kan.

Alle diese gute Eigenschaften hat die Milch, nur sie hat den Feler, daß sie, wenn sie in einen schwachen Magen komt, sich leicht verändert, und sich in zwe Teile absondert, nämlich in einen käsigten, welcher Verstopfungen macht, und in einen wäßrigten, welcher schwächet; daher haben die geschicktesten Männer wahrgenommen, daß ihr

  1. (r) Sanctorius Sect. VI. Aph. 22.
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_104.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)