Seite:De Selbstbefleckung Tissot 116.jpg

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wenige Feuchtigkeit, die in einem Teil enthalten ist, so viele in dem ganzen Leibe sich äusernde Zufälle verursachen kan, die scheinen desjenigen, was sich täglich zuträgt, gänzlich uneingedenk zu seyn. Denn der giftige Stich einer Spinne würkt ja in den ganzen Körper, da doch nur sehr weniges Gift durch den ganzen Körper eindringt. Ich selbst habe zu Montpelier eine Witwe ohngefähr von 40. Jaren gesehen, die ehemals dem öftern Beischlaf zugetan ware, und sehr heftige Hysterische Anfälle nebst einer völligen Erstikung der Sinnen erlitte; sie konte auf keine Weise hiervon befreiet werden, als nur durch ein starkes Reiben der Geburtsteile, welches ihr eine Erschütterung und häufige Ausgiesung des Samens erregte, da sie dann wieder zu sich kame und der Anfal sich endete. Ein gewisser Medicus, welcher einer von denen ist, welche unverdienter Weise in einen Ruf kommen, riethe, daß man ihr die Rosenader schlagen solte, worauf ein so starker Mutterblutflus erfolgte, daß sie in Lebensgefahr gestürzet wurde. Als ich einst mit einem gelehrten und alten Medico redete, der lange in Italien bei dem Oestreichischen Kriege gedienet hat, erzälte mir dieser brave Mann, daß viele unverheurathete und keuschlebende Soldaten,

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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. , Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_116.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)