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werden ja durch die tägliche Erfarung belehret, daß der Mensch anders denkt, wenn er gegessen hat, als wenn er noch nichts zu sich genommen hat, und die, welche mit nächtlichen Besudelungen geplagt werden, können nicht fürsichtig genug seyn, in Vermeidung aller derer Speisen, die zur Venuslust reizen können; sintemal die Speisen und das Getränke gar viel vermögen, und des Galeni schönes Versprechen schmekt nicht nach Pralerei, es schikt sich gar wol hieher: Diejenige, welche nicht gerne zugeben, daß vermöge der Nahrung, einige bescheidener, einige frecher, einige liederlich, andere mäsig, verwegen, träge und gütig, sanftmüthig und hartnäkig werden können, die werden doch klug, und kommen zu mir, auf daß ich sie lerne, was sie essen und trinken müsen; denn dadurch werden sie in der sittlichen Philosophie sehr zunemen, und ihre Selenkräfte vollkommener und mit der Tugend bekanter machen etc. (d)[1]. Jederman weis, daß das Bier oft eine starke Aufrichtung der Ruthe und einen Samenflus verursacht,


  1. (d) Quod animi mores corporis temperaturas sequantur Cap. IX. oper. t. 1. p. 1230.
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_124.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)