Seite:De Selbstbefleckung Tissot 127.jpg

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er des Nuzens, den eine unter die Nieren gelegte Bleiplatte geleistet hat.

Ich habe diese Krankheit bei einem Mann gesehen, welcher seit 24. Jahren damit geplagt worden ist. Er schläft im Tag oftmals bei, und der Trieb bey ihm ist so heftig, daß er gleichsam wütend wird, und er kan nicht einen einzigen Tag, was vor eine lange Zeit, ohne Weib, oder doch wenigstens nicht ohne Samenentschüttung hinterbringen. Er hat einen dünnen, scharfen und unfruchtbaren Samen, der sich zugleich gar schnell ergieset. Eine Schwachheit der Nerven, hysterische melancholische Anfälle, ein Verlust der Gemüthskräfte, schweres Gehör, schwaches Gesicht sezen diesem unglücklichen zu. Ich habe keine Kur mit ihm vorgenommen, indem er schon vieles vergebens gebraucht hatte; die meisten haben ihm geschadet, besonders diejenige, welche aus hizigen Nervenmitteln bestunden. Die mit Wein angesezte Peruaner Rinde aber, die ihm der berühmte B. S. Albinus, auf dessen Ansehen mich zu gründen, mir eine Ehre ist, gerathen hatte, hat ihm Linderung geschafft, so, daß auch eine völlige Genesung erfolgt seyn würde, wenn er sich bey deren anhaltenden Gebrauch

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Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_127.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)