Seite:De Selbstbefleckung Tissot 26.jpg

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die fallende Sucht entstehen (r)[1]. Uns ist zwar unbekant, ob die Lebens-Geister mit dem Samen einerlei Natur haben, allein die Erfahrung hat doch gelehret, wie unten mit mehrerem sol gesagt werden, daß zwischen beeden eine grose Gemeinschaft ist, und daß der Verlust des einen so wie des andern einerlei Krankheiten verursache, und hierauf zielet Schelhammer. Bei dem berühmten Fr. Hofmann findet man noch mehrere genau beschriebene Zufälle, die aus eben dieser Ursache herrühren: Durch lang anhaltende nächtliche Besudelungen verschwinden nicht nur die Kräfte / der Leib verdorret und das Gesicht wird blas; sondern das Gedächtnus wird auch geschwächet; ferner werden die äusern Glieder leicht kalt / die Augen werden dunkel / und die Stimme rauhe (s)[2]. Nach und nach vergehen die Kräfte gänzlich und der ganze Körper wird baufällig und zerstöret. Denn der Schlaf selbst wird durch schwermüthige Träume unterbrochen / und erquikt nicht; alle Teile des

  1. (r) Ars Medendi universa Lib. III. Sect. II. Cap. IV. §. 23.
  2. (s) Consult. cent 2. und 3. Cas. 102. Oper. Tom. III. p. 293.
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_26.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)