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Schaum des Blutes. Alkmaeon sagt, er wäre ein Theilchen des Gehirns. Plato hält ihn vor einen Ausflus aus dem Rükmark. Epikur hält ihn vor etwas das einigermasen von dem Körper und der Sele abgerissen worden ist. Demokritus aber glaubt / der Samen stamme von allen den vornehmsten Teilen des Leibes her, als von den Knochen / Fleisch / Adern (z)[1]. Wird man mehrere nachschlagen wollen, so wird sich eben dasselbe allenthalben finden, mit einem Worte alle Schriftsteller, die von dem Samen reden, halten denselben einhellig vor eine vortrefliche Feuchtigkeit von vielem Werthe. Ob er eben das seie, was der Nervensaft ist, das kan nur der allein erklären, dem die Natur und Eigenschaft beder Feuchtigkeiten wol bekant sind. Fr. Hofmann ist von der Erfahrung überzeugt, dieser Meinung beigetreten. Man siehet ganz deutlich wie gros die Gemeinschaft zwischen dem Gehirn und denen Geilen ist / denn das Gehirn und die Geilen scheiden den allerfeinsten und ausgearbeitesten Teil des Flieswassers (Lympha) von dem Geblüte /

  1. (z) de Historia philosophica Cap. CVIII. Oper. t. VIII. p. 35.
Empfohlene Zitierweise:
Simon-Auguste Tissot: Versuch von denen Krankheiten, welche aus der Selbstbeflekung entstehen. Frankfurt und Leipzig 1760, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Selbstbefleckung_Tissot_55.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)