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und die ausgezeichnetsten Reden halten: man verzeiht ihnen das Alles; aber wehe dir, wenn du ein bekanntes Haupt bist, da paßt man dir auf die Finger, und du magst dich drehen und wenden wie du willst, es sitzt dir irgendein Teufelskind im Nacken und erinnert dich daran, daß du ein sehr sterblicher und vergänglicher Mann bist.

Der edle Ritter Schnapphahnski fand sein Teufelskind, den Kobold seines Lebens in einem gewissen Grafen, in einem Manne, der Zeit seines Lebens die Menschen lieber lebendig als todt fraß, lieber mit Haut und Haar als gestooft oder abgekocht, lieber roh und ohne alle Zuthat, als mit Essig, Oel, Pfeffer, Salz und Mostert. Graf G. ist wo möglich noch einer der kühnsten und ehrlichsten Degen die der preußische Adel aufzuweisen hat; ein Mann, der auf seinem Roß die steilste Treppe hinangaloppirt, der seine Pistole so sicher schießt, wie der alte Lederstrumpf seine lange Flinte, und der den Säbel mit einer solchen Gewissenhaftigkeit zu führen weiß, daß ich ihn, nämlich den Herrn Grafen G. hierdurch aufs Höflichste gebeten haben will, mir doch stets drei Schritte vom Leibe zu bleiben, sintemalen ich nicht die geringste Lust verspüre, ihm zu fernerer Erprobung seines schauerlichen Handwerks an meinem Leibe Gelegenheit zu geben.

Empfohlene Zitierweise:
Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 029. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_029.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)