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Auf bläulicher Fluth die schneeweißen Segel und Mast an Mast so weit das Auge reichte vom Tower bis hinab zur wogenden See. Dazu das Rasseln der Wagen, das Lärmen der Fußgänger, das Geräusch der Werkstätten und hunderterlei stöhnen, schreien, murren, brummen und poltern, das in tollem Gemisch zu der Kuppel der Kirche emporklang – es schwindelte den armen Westphalen, krampfhaft faßte er den Rahmen der Luke, er dachte nicht mehr an den verlorenen Schirm, an den gestohlenen Mantel, an die verschwundene Uhr, an den confiscirten Koffer, an die Rechnung des Wirths, an das entrée der Kirche und an den letzten Schilling – nein, er dachte an nichts mehr, er sah nur, mit aufgerissenen Augen, mit offenem Munde, mit Nase und Ohren, er staunte, er glotzte, und wie seine Kraft durch die schwebende Haltung immer mehr schwand, und wie er zuletzt nicht mehr wußte, ob er sich nach hinten zurückfallen lassen sollte, um irgendeiner Dame auf den Kopf zu stürzen, oder ob er nach vorn springen sollte um selbst den Hals zu brechen und wie es ihm plötzlich gelb und grün vor den Augen wurde, und wie der kalte Schweiß auf seine Stirn trat und ein Zittern durch alle Glieder fuhr: O, da preßte ihm die Mutter Natur plötzlich einen jener heimischen Laute aus, der wie ein Pistolenschuß in der Kuppel

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 094. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_094.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)