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Fürchtend beugen, sie alle, die dein entscheidender Spruch trift:
Denn du kennst alles, und hörest alles und theilest
Recht und Schicksal; auch ist dir keine der Seelen verborgen,
Die verachtend die Regel des Rechts, muthwillig hinausstürmt.
Komm o du Hocherhabne, Du reine, selige Göttin,
Komm, den Geweiheten hold, daß richtige Sinne sie haben
Und beruhig’ in ihnen feindselige, stolze Gedanken,
Ungerechte Begierden, die fern der Regel des Glücks sind.

Ich kann diese Materie nicht verlassen, ohne noch mit einigen Worten den schönen Geist zu bemerken, der in dieser so wie in allen moralischen Dichtungen der Griechen herrschet. Ohne

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_261.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)