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ihn geliebet.“ e)[1] Wenn nun überdem Bruder und Schwester, Geliebter und Geliebte in kurzer Zeit gleichsam einander nachgeholt hatten: was war natürlicher, als daß die Eltern schrieben: Calippo F. Helpidi F. und beide sich im Bilde dieser schönen Gruppe auch im Todesschlaf umarmen liessen? f)[2] Mit verschränkten Füßen steht Psyche ruhig da und legt dem brüderlichen Schlaf die Hand auf die Schulter; oder sie umarmen sich beide, die Jungfrau bescheiden verhüllt,


schichten, da liebende Götter ihre Geliebten entführen: Menschen thaten es; warum sollten es die mächtigern Götter nicht noch mehr thun und gethan haben? ohne Zweifel war dieses der Ursprung dieser Vorstellungsart und nicht der kindische, den Heraklides Ponticus angiebt (Homer. Allegor. p. 429. Gale.)


  1. e) Gruter. inscr. p. 928. n. 4. 5. Gori. inscr. II. p. 33 so wie man auf der andern Seite sagte: der böse Dämon hat ihn entführt, die Parze hat ihn geraubet.
  2. f) Spon Miscell. p. 7. Fig. 7.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 331. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_331.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)