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„Bist du nicht, sprach sie, jener Sklave, den
mein Vater sich mit zehn Dukaten kaufte?“
Ja, sprach ich, ja! Mit zehnen kauft’ er mich;
mit hundert hat er mich an dich verkauft.

Als der Jäger ein Lamm von Wolfes Schlunde befreite,
und am Abend es sich selber zum Bissen erkor,
Sprach das Lamm: „o ich dacht’ es nicht, daß du, mein Erretter,
der mich vom Wolfe befreit, selber mit wärest ein Wolf.“


Sonst wissen wir wenig von Sadi’s Lebensumständen. Er führte das Leben eines Derwisch, und brachte es größtentheils auf Reisen zu. Er gedenkt an seine Flucht aus Schiras vor den räuberischen Türken, an seine Wallfahrten nach Mekka, an eine Reise nach Raschgar in Indien,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_138.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)