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Geschichten des ersten Indischen Helden-Gedichts, des Mahabarit gebildet: dort ist das Bett Derma-Raja’s, Wistnu’s u. f. wenige Meilen von einer Hauptniederlage der Engländer und Franzosen, noch ganz unbeschrieben; wie nun, wenn man die Pagoden, in denen meistens jede Gottheit ganz local verehrt wird, durch ganz Indien verfolget? Vieles hat freilich die Zeit zerstöret; noch mehreres haben die Muhamedanischen Fürsten für ihren Gott und Mahomed verwüstet, oder in Moscheen verwandelt; was noch da ist, sahen die Missionare als schändliches Götzenwerk an, und der Gelddurst der Europäer verachtete es aufs tiefste; nur der Wunsch bleibt uns also übrig, daß der Sinn reicher Britten auf eine malerische Alterthumsreise durch Indien, so weit die Bramanenreligion reicht, gerichtet würde. Jetzt reden wir, weniges ausgenommen, nur wie über mythologische Kalenderbilder und über Nachrichten von Hörensagen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_259.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)