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Natur weiterhin gliedern. m)[1] Fruchtbarkeit zerstöret die Blume; und doch streben zu dieser Blüthe alle ihre Kräfte; was sie zerstöret, erhält die Schöpfung. So sind auch Wistnu’s Verwandlungen gewissermaasse die Summe aller Ereignisse der Menschengeschichte: Denn was zeiget uns diese, als Sinken und Emporholen, gewohnte Unterdrückungen aller Art, und sodann hie und da etwa einen neuen Altar des verkörperten, hülfreichen Gottes Rama.


2. Die Seelenwanderung lag in diesem System, wo nicht wesentlich, so doch als ein Traum; ein angenehmer oder schrecklicher Traum für Wesen, die in die Region unsichtbarer Kräfte durchaus nicht zu dringen vermögen. Das Verbrennen des Leichnams trug wahrscheinlich zu ihrer



  1. m) Iswara wollte brennend die Welt zerstören, Wistnu fing ihn auf, Brama unterstützt beide; daher der Lingam. S. Sonnerat S. 152 Zürcher Ausg. 4. 1783.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_271.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)