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149 (III, 59). Swen men kuset bischophe oder ebde oder ebdischen, die den herschilt habit, daz len sollen se untfan vore, unde die bisorge na. Swenne se daz len untfangen habent, so mogen se lenrecht thun, unde nicht ir. Swar men bischopphe oder abbete oder ebdischen nicht ne kieset binnen ses wochen, da de lenunge an den keiser gat, her liet iz sweme her wil, die sech redeliche gehandelit haben.

150 (III, 60). Die keiser liet alle geistliche vorstenlen mit deme ceptre, ai werltliche vanlen liet her mit vanen. Nichen vanlen ne mut her och haben jar unde tach ledich.

In swelke stat die küning kumt binnen deme riche, dar is yme ledich munte unde toln, unde in swelk lant her kumt, da is yme ledich daz gerichte, daz her wol richten mut alle de clage, de vor gerichte nicht begunt noch nicht gelent sin. Swen der koning och allererst in daz lant kumt, sollen yme ledich sin alle vangene upphe recht, unde men sol se vor ene bringen, unde mit rechte virwinnen oder mit rechte lazen, so men se erst besenden mach, seder der zit, daz se der koning eschet zu rechte oder sine boden, zu deme manne selben oder zu deme hove, oder zu me huse, da se gevangen sin; weigert men se vorzubringene, sint men se zu rechte geeschet hat, unde men des getuch hat an des küninges boden, men dut se zuhant in die achte, alle die se vengen, beide, hus unde lude, die se weder recht haldet.

151 (in, 61). Uber achzen wochen sol die greve sin ding uzlegen. —

152 (III, 62). Fumf stede, die palenze heizen, leghen inme lande zu Sassen, da die küning echte hove haben sol: die erste is Gruna, die andere Werla, die is zu Goslere geleget, die dritte is Walehusen, Alzstede is de virde, Merseburch is die fumfte.

Seben vanlen sint och in deme lande zu Sassen: daz herzochdum zu Sassen und de palanze, de marke zu Brandeburch, de lantgraveschaph zu Thuringen, de marke zu Misne, de marke zu Lusaz, die graveschaph zu Aschersleven.

153 (III, 62). Och sint zwei erzebischophdum inme lande zu Sassen, unde fumfzen andere. Die von Magdeburch deme ist undertan der bischoph von der Nuwenburch unde die von Merseburch unde die von Misne unde die von Brandeburch unde die von Havelberge. Die bischoph von Megenze hat vier undertane inme lande zu Sassen: den bischoph von Halberstad unde den von Hildensen, den von Verden unde den von Padeborne. Der bischoph von Osenbrucke unde von Minden unde von Münstere sint undertan deme von Colne. Der ercebischop [von Bremen] hat under yme den von Lubeke unde den von Swerin unde den von Raceborch.

154 (III, 63). — Die ban schadet der sele unde ne nymt doch nemande den liph, noch ne krenket nemande an lant rechte noch an lenrechte, da ne volge des küninges achte na.

155 (III, 64). Biedet der küning des riches dienst oder sinen hof mit urdelen unde lazet her ine kundegen den vorsten mit sinem brieve unde ingesigele ses wochen, ir her werden solle, den sollen se suchen binnen dudischer art, swa her is; lazent se [ez], sie wedden da umme. Die vorsten, die vanlen haben, wedden deme küninge hundert phunt; al andere lude weddent zen phunt, da men um ungerichte nicht ne weddet. Deme herzogen weddet och zen phunt jewelk edele man. — Sechzig schillinge weddet men deme greven unde och deme vogede, der unter koninges banne dinget, ob her den ban von dem küninge selben hat. Küninges ban ne mut neman lyen, wen der küning selben. Der küning ne mach mit rechte nicht weigeren den ban zu liene, deme daz gerichte gelegen is. Den ban liet men ane manschaph. Palanzgreven unde lantgreven dingen under küninges banne, alse die greve; deme weddet men ouch sechzich schillinge; jewelkeme markgreven drizich. —

(III, 65). Die markgreve dinget bi sinis selbes hulden über ses wochen. —

156 (III, 66). Men ne mut nichenen market buwen eynem anderen eynir mile na. Men ne mut och nichene burch buwen, noch stad vesten mit planken noch

muren, noch berch noch werder buwen, noch torme binnen dorphe an des richteres

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_065.jpg&oldid=- (Version vom 29.9.2019)