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(15) Was krige sich auch erhüben in zeit diser eynünge von der eynünge wegen, daz ir einer dem andern auch darzu beholffen sol sein nach auzgange diser eynünge noch sich friden sünen noch fürworten on dy andern heimlich oder offenlich.

(16) Auch mügen dy fursten graven und hern zü in in dise eynüng, iglich fürst, dy itzund darinne sint oder hernach darein kümen, und iglich graf oder herre, dy itzund darinne sein, zu in in dise eynüng nemen, wer von fürsten graven herren steten rittern und knechten darein kummen wollen, nachdem als sy iglicher partey gesezzen sein. Und dyselben sullen dann auch globen sweren und verbrifen dise eynunge vest und stet ze halten, und der genizzen gleicherweyse, als dy itzung darinne sein, als vor und nach geschriben stet. Und wer dy emphehet, der sol daz den andern parteyen allen verkünden. Und daz doch dyselben, dy man also einnemen wirdet, ir dheines, dy vor in diser eynünge sint, offen veynde niht sein.

(17) Wer’ es auch sache, daz uns dy fürsten graven herren und stete diser eynunge manten umb ein velt oder besezze ze machen, und wir des mitsampt in eintrechtiglich übereinkummen ze tüne: so sullen und wollen wir in einen haubtman geben von unser und des reiches wegen, und unser baner im bevelhen, und dy auch also besorgen, daz es unser und des reiches ere sey. Derselbe sol auch an unser und des reiches stat des volkgs haubtman sein in dem velde oder in dem besezze, dyweile und so lange dy weren.

(18) Auch sullen wir dyselben fursten grafen herren stet ritter und kneht, dy itzung in diser eynüng sein oder hernach darein kumen, by allen iren furstentumen herscheften freiheiten und rechten gnediglich bliben lazzen beschirmen und in beholffen sein wider allermeniglich, der sy daran hindern oder irren wolt, on alles geverde.

(19) Wir wollen auch, daz kein furst graf herre ritter kneht oder stet, dy in diser eynüng sein oder in künftigen zeiten darein kumen werden, keyn ander gemeine eynünge oder pünde machen in zeit diser eynünge on unser wizzen willen und wort.

(20) Wir wollen auch, daz der landfrid, den wir nach der kurfursten und ander fursten rat vor zeiten gemachet haben, als verr derselbe landfrid wider dyse vorge schriben eynünge und artikel niht ist, in seiner kraft bliben sulle.

(21) Auch sein wir mit allen fursten graven herren steten ritter und knehten diser eynünge übereinkummen mit irem willen, daz sy besampt und ir iglicher besünder vestiglich und getrawlichen by uns als einem Romischen künge und darnach als einem Römischen keyser, so wir mit Gots hulffe darzü gekrönet werden, bliben sullen und uns getrewlich behulffen sein wider allermeniglich nymands auzgenomen hy dysseit des Lampardischen gebirges in allen dewschen landen und in unserm künigreich ze Beheim, dy oder der uns an dem Romischen reiche oder dem künigreich ze Beheim an wirden freiheiten eren gerichten oder rechten desselben heiligen Romischen reichs oder des künigreichs ze Beheim irren swechen widersten wolt oder sich gein uns ufwerffen, so oft und so dicke des not geschiht und sy des von uns oder unsern obersten amptleuten ermanet werden on geverde.

(22) Wir wollen auch, daz in allen kriegen herferten und zügen alle gotsheuser geistlich personen und ire güter frid haben sullen.

(23) Auch so man uf daz velt zeuhet, daz man denn der fründe hofen und guten keyn frevellich gewalt noch schaden tün sol; beheltnusse doch, daz man sich mit der füterünge und mit speyse behelffen müge zü bescheidener weyse.

(24) Dys sein dy partey diser eynüng: daz künigreich ze Beheim und was zü der cronen desselben künigreichs mit allen fursten graven herren landen oder leuten gehöret, dy marck ze Brandemburg, dy hertzogentum ze Sachssen und ze Lewnemburg; item dy ander partey: dy ertzbyschofe von Mentz, von Trier, und von Coln, hertzog Rupreht der elter, hertzog Rupreht der jünger, der landgraf von Hessen, und dy markgraven von Baden; item dy dritte partey: hertzog Albreht und hertzog Leupolt von Osterreich, Stephan Fridrich und Johan gebruder hertzogen von Beyern, der hertzog

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_219.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)