Seite:De Zeumer V2 225.jpg

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sin, nit furbaßer oder me verswigen und geliden konden, wir musten, als uns daz auch zugehoret und wir daz schuldig sin zu thune, darczu gedenken und thun, daz das heilige rich, von weliches unnüczlicher und sümelicher handelunge diße gebresten ufferstanden sint, furbaßer zu hulffe und zu troste der cristenheit baß und nuczlicher gehanthabt wurde, so hatten wir nu leste anderwerbe dem vorgeschriben hern Wenczelaw als eyme Romischen konige geschriben und yn unser furderster ersuchunge eygentlich ermanet, begernde und heyschende, daz er zu uns komen wolde zu Obern Lanstein uff den Ryn und by uns sin des andern tages nach sante Laurencien tage nehstvergangen, daz heilige rich nüczlicher zu bestellen und soliche große gebresten abezulegen. Und uff daz wir daz gerne gesehen hetten, so han wir yn also fulleclichen und ernstlichen ersucht und geheyschen, also, ab er nit in der vorgeschriben maße enqweme zu uns uff die vorgeschriben stad und tag, so müsten wir von anruffunge des gemeynen landes und von unser eyde wegen darczu gedenken und thun, daz das heilige riche nuczlicher gehanthabet wurde, als daz auch klerlich unser brieve innehaldent. Des sin wir uff die vorgeschriben stad und tag kommen und han auch andere unsere middekurfursten fulleclichen darczu verbodt mit andern fursten, herren und steden des heiligen richs, und han gewartet von tage zu tage, ob der vorgeschriben her Wenczelaw icht kommen wolde, diße vorgeschriben gebresten abezuleghen und daz heilige riche nüczlicher zu bestellen. Und ist er doch umbe alles diß nit zu uns kommen und hait auch nymande von synen wegen eyniche sache uns furzulegen zu uns gesand. Und sint wir yn umbe diße vorgeschriben klegeliche und schedeliche gebresten dicke und vil alleyne und heymelich in gütlichkeit, und als daz nit gehulffen hait, vor fursten, herren und steden des heiligen richs in mancher samenunge, dy wir darumbe swerlich und kostlich gehabt han, ernstlich ersucht und gestraffet han, und als daz auch nit nücz gewesen ist, so han wir daz furbaßer von yme an den heiligen stul von Rome bracht, als vor geschriben stehet, und er diß alles nit geachtet hait: so konnen und mogen wir nit anders darinne gemerken und gepruben, dan daz er der heiligen kirchen und cristenheit und besundern des heiligen richs keyne achte und sorge me oder fürbaßer haben wolle. Und wann auch diß sunder verderplichen schaden der ganczen christenheit nit lenger zu herten noch zu lyden ist, so sin wir mit wolbedachtem mude ubermicz vil und manchirley handelunge und raid, dy wir darumbe under uns und mit vil andern fursten und herren des heiligen richs ernstlichen gehabt han, der heiligen kirchen zu hulffe, der cristenheit zu troste und deme heiligen riche zu eren und nücze genczliche uberkommen, daz wir den vorgeschriben hern Wenczelaw als eynen vorsumer, entgleder und unwirdigen des heiligen richs von demselben heiligen Romischen riche und alle der wirde darczu gehorig zu dißer zijt wollen genczlichen und zumale abethun und abeseczen. Und wir Johann erczbischoff vorgenant, Gots namen zu dem ersten angeruffen, in gerichtes stad geseßen in namen und wegen unsere vorgeschriben herren und middekorfursten des heiligen Romischen richs und auch unser selbes umbe diße egenanten und andere vile großer gebresten und sachen uns darczu bewegende abethun und abeseczen mit dißem unserme orteil, daz wir thun und geben in dißer schrifft, den vorgenanten hern Wenczelaw als eynen unnüczen, versümelichen, unachtbaren entgleder und unwerdigen hanthaber des heiligen Romischen richs von demselben Romischen riche und von alle der wirde, eren und herlichkeid darczu gehorende und verkundigen darumbe allen fursten, herren, ritteren, knechten, steden, landen und luden des heiligen richs, daz sy nu furbaßer ire eyde und hulde, die sy des vorgenannten hern Wenczelaw personen als von des heiligen richs wegen gethan hant, zumal und genczlichen ledig sint, und ermanen und ersuchen sy auch ubermicz die eyde, damidde sy deme heiligen riche verbunden sint, daz sy dem egenanten hern Wenczelaw furbaßer als eyme Romischen konige nit me

gehorsam noch wartende sin in eyniche wijß nach yme auch eyniche rechte, dinste

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_225.jpg&oldid=- (Version vom 29.12.2019)