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under uns, die dannoch in leben sin, sich getruliche zu einander halten nach ußwisunge dieser unser verbunteniß und einunge, ane alle geverde.

10. Alle und igliche vorgeschriben stucke, punkte und artikel han wir obgenanten kurfursten iglicher dem andern in sine hant gelobt bi unsern furstenlichen truwen und eren und haben die darnach liplichen zu den heilgen gesworen iglicher dem andern, die ware, veste, stete und unverbruchenlich zu halten, zu follenfuren und zu tun und auch darwieder nit zu suchen oder zu tun, geistlich oder werntlich, heimlich oder offinlich in dheine wise, alle geverde und argelist genzlich ußgescheiden.

Und des alles zu orkunde und ganzer stetigkeit so haben wir Dietherich zu Colne und Conrad zu Menze erzbischofe obgenant unser secrete und heimeliche ingesigele und wir ander obgenanten unser ingesigele an diesen brief dun henken, der geben ist zu Bingen, in dem jare, als man schreibe nach Cristi geborte dusent vierhundert zwenzig und vier jare, of sant Anthonien des heiligen bichters tag.


Nr. 159. (140). Aufnahme des Herzogs Friedrich von Sachsen in das Kurfürstenkollegium. - 1424, Jan. 18.
Reichstagsakten VIII, Nr. 297, S. 353 f.

Wir Conrat von Gots gnaden des heiligen stules zu Mencze erzbischof, des heiligen Romischen richs in Dutschen landen erzcanzler bekennen offentlich mit disem brieve: als der allerdurchluchtigister furste und herre her Sigmund Romischer etc. kunig unser gnediger lieber herre dem hochgebornen fursten herren Friderichen lantgraven in Doringen und marggraven zu Myssen etc. unserm lieben oheimen das herzogtum zu Sachßen mit der koer und erzmarschalkampt gegeben und geluhen hat, das wir als ein kurfurste mit wissen und willen anderer unserer mitkurfursten denselben hern Friderichen zu unserm mitkurfursten und in unser mitkurfursten rad ufgenomen und emphangen haben, doch unschedlich solicher brieve, als er uns und unsern mitkurfursten hat gegeben. Des zu orkunde haben wir unser secret an disen brief lassen hengen. Gegeben zu Bingen, am dienstag nach sant Anthonien tage des bichtigers, nach Crists geburt vierzehenhundert jar und darnach in dem vierundzwenzigisten jare.



Nr. 160. (141). Anschlag zur Hussitensteuer. - 1427, Dez. 2.
Reichstagsakten IX, Nr. 76, S. 91 ff.
Anslag zu Franckfurt begriffen.

Gerattschlagt und beschloßen durch unsern herren den cardinal von Engeland, unsers heiligen vaters des pabst legaten, unser herren die kurfursten und ander fursten, geistliche und werntliche, fursten und herren pottschaft, prelaten, graven und herren, ritter und auch knecht, die auf dem tag zu Franckfurt auf den suntag nach sant Merteinstag nechstvergangen pei einander gewesen seind: wie man den Hußen und keczern zu Beheim widersten müg, die keczerei zu verdilgen und auszurewten.

A. Allgemeine Geldsteuer.

Zum ersten haben si besunnen und betrachtet, das die sachen die heiligen gemein kirchen und die ganzen kristenheit antreffen, dorumb auch ein iglich cristenmensch, jung und alt, reich und arme, niemant ausgenumen, pillich nach seinem stad und vermugen dorzu beraten und beholfen sein schullen, das sulcher keczerei widerstanden und ußgerewtet werde. Sie haben auch besünnen und betrachtet, das der heiligen cristenheit nicht verfenglich sei oder staden bringe, einen kriek mit den Hußen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit.Tübingen: Verlag von J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1913, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zeumer_V2_237.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)