Angel. Werdenhagen de Reb, Hanieat. part. 4. cap. 7. p. 38. Anno 1625, nahmen diesen Ort die Brandenburgischen / aber bald hernach die Ligistischen wider eyn. Anno 37. im Junio / bekamen solchen die Hessische. Folgends die Schwedisch-Königs-Markische. Vnd den 6. Octobris Anno 39. Herr Alexander / Freyherr von Vehlen / mit Accord. Vnd hat folgends sollen Neutral seyn.
Ein Castell / oder Schloß / im Hertzogthumb Bergen / darbey nahend das Kloster dieses Namens / so sonsten auch das steinerne Hauß geheissen wird / Anno 1298. von Graff Adolphen von Bergen / erbawet. Vnd ist solches das erste Kloster deß heiligen Creutzes Orden / oder der Crucigerorum, in Teutschland gewesen. In der freyen Herrschafft Wickrode / ist auch ein solcher Conventus Cruciferorum, sampt einer Pfarrkirchen; wiewol die vbrigen zwo Kirchen dieser Herrschafft / der Reformierten Religion zugethan seyn.
Ist ein Stättlein im Stifft Lüttich / zwo Meilen von Mastricht / vnd vier von Lüttich gelegen; welches im Jahr 1636. biß auff vier Häuser abgebronnen / wie Caspar Ens / in seinem Postreuter / p. 5. damaln auffgezeichnet hat. Es ligt nahend bey solchem Stättlein / vnnd Diepenbeeck / an dem Fluß Demer / das Adelich Frawen Kloster Münsterbilsen / darinn ein gantzes Einhorn / so siebendhalb Schuch lang / auffgehalten werden solle; wie Bertius berichtet.
Auff einen Steinwurff von diesem Stättlein / vnnd fast zwo meilen von Mastricht ist ein fürnehmes Dorff an der Demer / vnter das Stifft Lüttich gehörig / darinn eine ansehenliche Abtey / ins gemein Münsterbilsen genant / in welcher adeliche Jungfrawen leben / die sich aber / wann sie wollen / verheurahten mögen / vnnd deren Abtissin ein weites Gebieth / vnnd Jährlich grosses Einkommen hat. Ist ein grosses / schönes vnd prächtiges Kloster / mit einem herrlichen Tempel / vnd andern Gebäwen / gezieret. Sie weisen allda ein gantzes Einhorn / so mehr / als sechs Schuh / lang ist. Vid. Ludov. Guicciard. in Beschreibung deß Stiffts Lüttich / der letzten / vnd durch Regnerum Vitellium Anno 1613. Lateinisch herauß gegebenen Edition / fol. 308. S. Amor der Confessor, ruhet allhie: Die Stiffterin aber dieses Klosters / die H. Jungfraw Landrada, ligt zu Gent.
In der Graffschaft Wied / oder Weda / allda Hermannus V. geborner Graff von Weda / vnnd gewesener / aber / der Religion halber / Anno 1546. den 16. April / abgesetzter Ertzbischoff zu Cölln (so im folgenden 47. Jahr / den 25. Hornung / freywillig abgetretten / vnnd folgends Anno 52. den 15. Augusti / in dieser Graffschafft gestorben) begraben worden ist. Von ihme setzet Aegidius Gelenius, in seinem Anno 1645. von der Statt Cölln außgegangenem Buch / lib. 1. p. 51. diese respectivè vbel gemachte Verß:
Nobilis, et dives, pacisque; Hermannus amator,
Deceptus periit fraude, Luthere, tuä;
Der sonsten / von der Herrn Graffen von Wied Wappen / auch folgends / lib. 2. p. 200. sagt: Inter caeteros Germaniae Proceres, Comites de Wieda in aureo rubeis taeniis obliquè lemniscato scuto ostentant payonem.
Ist in der Reichs-Matricul / als eine Reichs-Statt / Monatlich auff zwey zu Rossz / vnd sechs zu Fuß / belegt: Wird aber von dem Bischoff zu Paderborn eximiert. Mag vielleicht ein Pfandschilling seyn vom Reich. Hat noch ihre Freyheiten / vnd wird vnter die Reichs-Stätt deß Westphälischen Craisses gesetzt. Micraelius, in Beschreibung deß Pommerlands / sagt lib. 3. p. 347. Daß Brackel / vmbs Jahr 1260. denen von Aschenburg / (oder eygentlich Asseburg) gehöret habe. Welches auch die Braunschweigische Chronic / am 215. Blat / andeutet. Vnd am 269. Blat / sagt sie: Daß Anno 1411. im Stifft Paderborn grosse Vnruhe gewesen. Dann das Thumb Capitel / vnd etliche Stätte Paderborn / Warberg / Brackel / vnd Borgentricke /
Matthäus Merian: Topographia Westphaliae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1647, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_merian_Westphaliae_010.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)