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Die Entrückung.


1. Thess. 4, 17. 


 Über die Entrückung, welche die auf die Zukunft des HErrn überbleibenden Gläubigen erleben sollen, indem sie zur Begegnung des HErrn in Wolken hingerückt werden sollen in die Luft, um dann allezeit mit dem HErrn zusammen zu sein, herrscht in gläubigen Kreisen Unklarheit; und ganz phantastische Anschauungen tauchen auf, die man bei forschenden Bibellesern gar nicht erwarten sollte. Aber so rächt sich die Geringschätzung des kirchlichen Unterrichtes in Katechismus und kirchlichem Bekenntnis überhaupt; wozu wären von Anfang an in der Kirche (Eph. 4, 11) Lehrer vorhanden gewesen, wenn jeder beliebige Christ sich selbst aus der Schrift genügend unterrichten konnte? Es ist ein wild gewordener Protestantismus, der da auf dem wichtigsten und schwierigsten Gebiet sein Spiel treibt.

 Es wird alles darauf ankommen, daß der Begriff der Entrückung und die Aussage darüber nicht aus seinem Zusammenhang herausgerissen wird.

 Fest steht nach Kap. 4, 13—17, daß die Entrückung der auf die Zukunft des HErrn lebend übergebliebenen Christen verbunden ist mit der Auferstehung der in Christo Entschlafenen, und die Auferstehung der letzteren hängt zusammen mit der Wiederkunst des HErrn.

 Es fragt sich nun, um welche Auferstehung es sich handelt, ob um die sogenannte allgemeine Auferstehung am Jüngsten Tag oder um eine frühere; denn auch in der Frage der Zukunft des HErrn ist ein Doppeltes zu unterscheiden: die Zukunft zur Vernichtung des Antichrists und die letzte Zukunft, zu richten die Lebendigen und die Toten. Es ist wohl keine Frage, daß hier nur die

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Martin Deinzer: Die Entrückung. Verlag des Missionshauses, Neuendettelsau 1917, Seite (3). Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deinzer_Die_Entr%C3%BCckung_03.png&oldid=- (Version vom 30.6.2016)