Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 163.jpg

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auf die Geschenke zu legen schien, sprach er weiter: „ich fürchte, daß du diese Dinge nicht viel achtest und sie abhanden kommen lässest, darum will ich dir rathen, daß du sie deinen beiden Schwestern Anne und Katharine aufzuheben übergibst, die besser dafür sorgen werden.“ Darauf gab der Haus-Herr diese Geschenke seinen Schwestern, welche sie annahmen und in guter Verwahrung hielten und nur aus sonderlicher Freundschaft jemand zeigten. Nach ihrem Tode fielen sie auf den Bruder zurück, der sie zu sich nahm und bei dem sie, so lang er lebte, blieben. Dem Pfarrer Feldmann hat er sie bei einer vertraulichen Unterredung auf seine Bitte gezeigt. Als dieser Herr auch starb, kamen sie auf dessen einzige Tochter Adelheid, an L. v. H. verheirathet, mit andern Erbschafts-Sachen und blieben eine Zeitlang in ihrem Besitz. Wo diese Geschenke des Haus-Geistes hernach hingekommen, hat sich der Sohn des Pfarrers Feldmann vielfach erkundigt und erfahren, daß der Strohhut dem Kaiser Ferdinand II. sey verehrt worden, der ihn für etwas gar wunderbares geachtet. Der lederne Handschuh war noch zu seiner Zeit in Verwahrung eines Edelmanns. Er war kurz und reichte genau nur über die Hand, oben über der Hand ist mit Perlen eine Schnecke gestickt. Wohin das kleine Kreuz gekommen, blieb unbekannt.

Der Geist schied freiwillig, nachdem er vier Jahr zu Hudemühlen sich aufgehalten, vom Jahr 1584 bis 1588. Ehe er von dannen gezogen, bat er noch gesagt, er werde einmal wiederkommen, wenn das Geschlecht

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_163.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)