Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 326.jpg

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Anwalt im blauen Hut: „lieber Wirth, wie magst du es doch leugnen! das Geld liegt in deinem Bette unter dem Haupt-Pfühl: Richter und Schöffen, schicket hin, so werdet ihr es befinden.“ Da verschwur sich der Wirth und sprach: „hab ich das Geld empfangen, so führe mich der Teufel hinweg!“ Als nun das Geld gefunden und gebracht war, sprach der im blauen, Hütlein mit weißer Feder: „ich wußte wohl, ich sollte einen davon haben, entweder den Wirth oder den Gast;“ drehte damit dem Wirth den Kopf um und führte ihn in der Luft davon.






211.
Traum vom Schatz auf der Brücke.

Agricola Sprichwort 623.
Der ungewissenhafte Apotheker S. 132.
Prätorius Wünschelruthe 372. 373.


Es hat auf ein Zeit einem getraumt, er solle gen Regensburg gehen auf die Brücken, da sollt er reich werden. Er ist auch hingangen und da er einen Tag oder vierzehn allda gangen hat, ist ein reicher Kaufmann zu ihm kommen, der sich wunderte, was er alle Tag auf der Brücke mache und ihn fragte: was er da suche? Dieser antwortete: „es hat mir getraumt, ich soll gen Regensburg auf die Brücke gehen, da würde ich reich werden.“ „Ach, sagte der Kaufmann, was redest du von Träumen, Träume sind Schäume und Lügen; mir hat auch getraumt, daß unter jenem großen

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_326.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)