Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 025.jpg

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oder zu nehmen hätten, als sich selbst. Das antworteten sie den Ansivaren öffentlich, und boten doch zugleich dem Bojocal ein Grundstück für ihn selbst, als ihrem guten Freund an (den sie sich durch ein solches Geschenk geneigt zu erhalten trachteten). Bojocal verachtete das, um dessentwillen er sein Volk hätte verrathen sollen und sagte: „Haben wir gleich keine Erde, auf der wir leben können, so soll uns doch keine gebrechen, auf der wir sterben.“ Darauf zogen sie feindlich ab und riefen ihre Bundsgenossen, die Bructerer, Tencterer und noch andere zum Kriege auf. Der Römer-Feldherr überzog schnell die Tencterer, daß sie abstehen mußten, und wie diese sich lossagten, befiel auch die Bructerer und die andern Furcht. Da wichen die verlassenen Ansivaren in das Gebiet der Usipier und Tubanten; die wollten sie nicht leiden. Von da vertrieben, kamen sie zu den Chatten und dann zu den Cheruskern. Ueber dem langen unstäten Herumziehen auf fremdem Boden, bald als Gäste, bald als Dürftige, bald als Feinde, wurde ihre Mannschaft und mannbare Jugend aufgerieben. Die Unmündigen fielen als Beute andern zu Theil.


367.
Die Seefahrt der Usipier.
Tacitus, Agricola cap. 28.

Eine Schaar Usipier, von den Römern in Deutschland geworben und nach Brittannien gebracht, beging

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_025.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)