Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 031.jpg

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ruhigen Herrschaft der Römer ein Ende, und die Gothen walteten in dem Lande, das sie besetzt hatten, nicht wie Ankömmlinge und Fremde, sondern wie Herren und Herrscher.


372.
Des Königs Grab.
Jornandes p. III. cap. 20.

Die Westgothen wollten durch Italien nach Afrika wandern, unterwegs starb plötzlich Alarich ihr König, den sie über die Maße liebten. Da huben sie an und leiteten den Fluß Barent, der neben der Stadt Consentina vom Fuße des Berges fließt, aus seinem Bette ab. Mitten in dem Bett ließen sie nun durch einen Haufen Gefangener ein Grab graben, und in den Schooß der Grube bestatteten sie, nebst vielen Kostbarkeiten, ihren König Alarich. Wie das geschehen war, leiteten sie das Wasser wieder ins alte Bett zurück und tödteten, damit die Stätte von niemand verrathen würde, alle die, welche das Grab gegraben hatten.


373.
Athaulfs Tod.
Jornandes p. 112. cap. 31,
Olympiodorus, ap. Stritter I. 72.

Den Tod König Athaulfs, der mit seinen Westgothen Spanien eingenommen hatte, erzählt die Sage verschieden. Nach einigen nämlich soll ihn Wernulf,

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_031.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)