Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 184.jpg

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damit eine Schmach zu thun. Als der fromme Bischof ihren Spott vernahm, da hieß er einen Mahler rufen; dem befahl er, mit guter Farbe in alle seine Gemächer weiße Räder in rothe Felder zu mahlen, und ließ dazu setzen einen Reim, der sagte: „Willegis, Willegis, denk woher du kommen sis.“ Daher rührt, daß seit der Zeit alle Bischöfe zu Mainz weiße Räder im rothen Schild führen. Andere fügen hinzu, Willegis habe, von Demüthigkeit wegen, ein hölzernes Pflugrad stets an seiner Bettstätte hangen gehabt.


469.
Der Rammelsberg.
Happel rel. cur. I. 753.
Behrens a. a. O. S. 145. 146.
Melissantes u. d. W.
Bange, thür. Chron. 33b.
Fischart’s Gargantua c. 15. fol. 133a.

Zur Zeit Kaiser Otto I. auf der Harzburg hauste, hielt er auch an dem Harzgebirge große Jagden. Da geschah es, daß Ramm (nach andern Remme) seiner besten Jäger einer, an den Vorbergen jagte, der Burg gegen Niedergang, und ein Wild verfolgte. Bald aber wurde der Berg zu steil, darum stand der Jäger ab von seinem Roß, band es an einen Baum, und eilte dem Wild zu Fuße nach. Sein zurückbleibendes Pferd stampfte ungeduldig, und kratzte mit den Vorderhufen auf dem Grund. Als sein Herr, der Jäger Ramm, von der Verfolgung des Wildes zurückkehrte,

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_184.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)