Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 224.jpg

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er seine Knechte, je den liebsten am nächsten zu sich, kniete getrost nieder, und wie sein Haupt abgefallen, stand er alsbald auf, lief vor allen vier Knechten hinaus, fiel alsdann hin und blieb liegen. Die Richter getrauten sich doch den Knechten nichts zu thun, berichteten alles dem Kaiser und erlangten, daß den Knechten das Leben geschenkt wurde.




495.
Der geschundene Wolf.
Aventin Bl. 3763.


Herzog Otto von Baiern vertrieb des Pabstes Legaten Albrecht, daß er flüchten mußte und kam nach Passau. Da zog Otto vor die Stadt, nahm sie ein, und ließ ihn da jämmerlich erwürgen. Etliche sagen: man habe ihn schinden lassen, darum führen noch die von Passau einen geschundenen Wolf. Auch zeigt man einen Stein, der Blutstein geheißen, darauf soll Albrecht geschunden und zu Stücken gehauen seyn. Es sey ihm, wie es wolle: er hat den Lohn dafür empfangen, daß er so viel Unglück in der Christenheit angestiftet.




496.
Die Gretlmühl.
Aventin Bair. Chronik Bl. 4062.


Herzog Ott, Ludwigs von Baiern jüngster Sohn, verkaufte Mark Brandenburg an Kaiser Carl IV. um

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_224.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)