Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 382.jpg

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wäre nig väle tom besten west, da stund de Düfel achter ju!“ Ist das wahr – sagte der Fürst– so will ich dir auch sagen, was ich gesehen. Als ich vor deine Hütte kam und dich fragte, was du zum besten hättest und du antwortetest: „Gott und allgenug!“ da sah ich einen Engel Gottes hinter dir stehen. Darum aß ich von dem Brot und Salz und war zufrieden; will auch nun künftig hier nicht mehr sagen, daß nicht viel zum Besten gewesen.




567.
Nidda.
Schwarz in den hess. Denkw. IV. 2, 298, aus mündlicher Sage.


Eine Gräfin hatte das Gelübde gethan, an der Stelle, wo ihr Esel zuerst mit ihr stehen bliebe, ein Schloß zu erbauen. Als nun der Esel in einer sumpfigen Gegend stehen blieb, soll sie gerufen haben: „nit da, nit da!“ Allein das fruchtete nichts, und das Thier war nicht von demselben Platz zu bringen. Also baute sie wirklich ihr Schloß dahin, welches gleich der später da herum entstandenen Stadt den Namen Nidda behielt, die nahgelegene Wiese aber den der Eselswiese.

Noch mehreres davon wußten die Spielknaben vor einem halben Jahrhundert zu sagen, was damals unter dem Volk allgemein verbreitet war, jetzo vielleicht verschollen ist, und vermuthlich mit den abweichenden

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 362. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_382.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)