Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 386.jpg

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fand einen Berg im Land, der ihm gefiel. Als er nun hinritt, ihn näher zu beschauen, flog, vor ihm auf eine Birkhenne, die hatte Junge; die nahm er sich zum Wappen, und nannte den Berg Hennenberg und baute ein schön Schloß drauf, wie das noch vor Augen ist; und an dem Berge war ein Köre (Kehre, wo mau den Pflug wendet?), da baute er seinen Dienern gar ein lustige Wohnung, und nannte sie von der Köre.




571.
Die acht Brunos.
Chr. Spangenberg Quernfurtische Chronik 1590. 4. S. 134-138.

Casp. Schneider Beschreib. von Querfurt S 14 - 16.


Zu alter Zeit herrschte Graf Gebhard mit seiner Gemahlin auf dem Hause Quernfurt in Sachsen. Diese gebar in Abwesenheit des Grafen neun Kinder auf ein Mal, worüber sie mit ihren Weibern heftig erschrak, und wußten nicht, wie sie den Sachen immermehr thun sollten. Denn weil ihr Herr gar wunderlich war, besorgten sie, er würde schwerlich glauben, daß es mit rechten Dingen zugegangen sey, daß eine Frau auf ein Mal von einem Manne neun Kinder sollte haben können; sonderlich weil er zum oftern Mal beschwerliche Gedanken und Reden von den Weibern gehabt hatte, die zwei oder drei Kinder auf ein Mal zur Welt brachten und niemand ihn überreden mochte, dieselben für ehrlich zu halten. In dieser Furcht wurde die Gräfin

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 366. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_386.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)