Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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dem jungn Graf träumts so schwer,
als ob sein allerliebster Schatz
ins Kloster gezogen wär.
sattl unser beide Pferd!
wir wollen reiten, sei Tag oder Nacht;
die Lieb ist Reitens werth!‘‘‘
wol vor das hohe Thor,
fragt er nach jüngst der Nonnen,
die in dem Kloster war.
in einem schneeweißen Kleid;
ihr Härl war abgeschnitten,
ihr rother Mund war bleich.
er saß auf einem Stein;
er weint die hellen Thränen,
brach ihm sein Herz entzwei.
2, 4. Venedisch, venetianisch. In diesem Sinne will es auch Joh. Fischart (Geschichtklitterung. 1590.) verstanden wissen, wenn er (S. 93) von „venedischen Trinkgläsern,“ (S. 311) von „venedischem Koch“ etc. spricht. Die Erklärung: „Nach der Tradition ein Glas, welches den Trank vergiftete,“ scheint mir verfehlt zu sein.
Langsam. | Mündlich, aus der Gegend um Schwäbisch-Hall. 1791. |
und sah wol über den Rhein;
ein Schifflein sah ich fahren, :|:
der Ritter waren drei. :|:
das war ein Grafensohn;
hätt mir die Eh versprochen,
so jung als er noch war.
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin, Preußen 1856, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_057.jpg&oldid=- (Version vom 25.10.2019)