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Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort


7.
Er ließ zurichten ein scharfes Rad,

das war mit Eisen wol verwahrt;
er ließ das Rädlein umher treibn,
daß es Sanct Catharina sollt zerschneidn.

8.
Er ließ ein scharfes Schwert hertragn,

daß man Sanct Catharina sollt ihr Haupt abschlagn.
Und wo ihr heiliges Haupt hin sprang,
da saß ein Engel unde sang.

9.
Und wo ihr heiliges Blut hin rann,

da stund ein helles Licht und glamm.
Wegen der Jungfrau Heiligkeit
Gott sei gelobt in Ewigkeit.

(„Geistlicher Paradeiß Vogel etc. 1663. Reyß.“ s. S. 369. Nr. 200.)

3, 2. Zuhand, mhd. zehant, auf der Stelle, sogleich. – 6. Vgl. S. 141, oben. – 8, 4. unde, mhd. unde, und. – 9, 2. glamm, glomm, von glimmen.


48. Marias Wallfahrt.
Erste Melodie.


Mäßig langsam. Mündlich, aus der Gegend von Fulda.
Noten
Noten


Zweite Melodie.


Mäßig langsam. Mündlich, aus dem Hessen-Darmstädtischen.
(Groß-Biberau, Wälsch-Rohrbach.)
Noten
Noten


1.
Maria die wollt wandern,

wollt alle Land ausgehn
und suchen ihren Sohn. :|:

2.
Was begegnet ihr auf der Reise?

Sanct Petrus der heilge Mann,
ganz traurig schauts ihn an:

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin, Preußen 1856, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_165.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)