Seite:Die Anfänge des musikalischen Journalismus Seite 22.jpg

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Invektiven entgegen zu treten, thut er dies nicht mit niederschmetternder Derbheit, sondern mit der Sanftmut und Liebe eines demütigen Christen, der in allen Angriffen seiner Feinde nur eine zu seiner Besserung nötige Zulassung Gottes sieht und sich stets in Gottes Hand geborgen weiss. Durch die Beschäftigung mit dem Bibeltext hatte Mattheson eine Menge Bibelsprüche kennen gelernt, in denen er sich bespiegelte als den Gott vertrauenden Streiter für Wahrheit und Recht, dem die Nachstellungen seiner Feinde nichts anhaben könnten, oder als den unschuldig Leidenden, der aber noch über seine Feinde triumphieren werde.

Wie in der Crit. mus. II, so lässt auch hier der eitle Verfasser Gedichte abdrucken, in denen er besungen wird, ausserdem teilt er noch amtliche Zeugnisse über seine Thätigkeit als Sekretär bei der englischen Gesandtschaft und als Hochfürstlich-Holstein’scher Kapellmeister mit.

Der eigentliche Zweck einer Zeitschrift, nämlich der, Tagesereignisse zu besprechen, ist im Patrioten wenig beachtet. Abgesehen von den schon mitgeteilten zufälligen Nachrichten über die Hamburger Oper, finden wir nur noch einen Artikel der Art, nämlich den Abdruck eines Briefes aus Richmond, in welchem eine neue Klaviatur vorgeschlagen wird, bei welcher Ober- und Untertasten in ununterbrochener Reihenfolge nebeneinander liegen.


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„Lorenz Mizlers der Weltweisheit und der freyen Künste Lehrers auf der Academie zu Leipzig, und der Societät der musicalischen Wissenschaften Mitglieds und Secretarius Neueröffnete Musicalische Bibliothek oder gründliche Nachricht nebst unpartheyischen Urtheil von musikalischen Schriften und Büchern.“

Leipzig 1736, zu finden bey Brauns seel. Erben. 4 Bde. 8°.

Der erste Band besteht aus 6 Teilen. In der Vorrede zum I. Teil vom 20. Oktober 1736 sagt Mizler, es solle nach Vollendung