Seite:Die Chronik des Albert von Stade 005.png

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von den Dienstmannen Königs Heinrich IV ab, ein wissenschaftlich gebildeter und kluger Mann; er empfing das Bisthum von Heinrich selbst, der noch flüchtig war[1], nach der Wahl der Bischöfe. Er wurde aber von seinen Suffraganen geweiht; das Pallium schickte ihm Papst Alexander[2].

1074. Anno von Colonia, Sifrid von Maguntia, Bucco von Halverstad, Wezelo von Magdaburg[3] und alle Fürsten Saxoniens standen auf Seiten des Papstes, Liemar aber hing König Heinrich an[4].

1081. König Heinrich reiste nach Rom, er hatte in seiner Begleitung Liemar, Erzbischof von Bremen, welcher damals sein vornehmster Rathgeber war.

1089. Dort[5] wurde auch Liemar, Erzbischof von Bremen, vom Grafen Luder, welcher hernach regierte[6], gefangen. Er gab ihm für seine Freilassung die Vogtei von Bremen und 300 Mark Silber; und so wurde er seinem Bisthum zurückgegeben. Dieser zerstörte die Kirche, welche sein Vorgänger Albert zu erbauen angefangen hatte[7] und die bei einem Brande der Stadt ein wenig beschädigt war, ganz und gar und erbaute diejenige, welche noch jetzt erblickt wird, von Grund auf.

1093 ...... Dies ist aber die Ursache der Empörung. Kaiser Heinrich begann mit abscheulicher Bosheit seine Frau[8] die Wittwe Uto’s[9], von welcher wir oben berichteten[10], zu verfolgen, so daß er sogar, was zu sagen eine Sünde ist, verschiedene

  1. Gemeint ist jedenfalls die Flucht des Königs nach der Verschwörung der sächsischen Fürsten 1073.
  2. Alexander II.
  3. Bruder Annos von Cöln.
  4. Dies kann sich nur auf das Jahr 1076 beziehen, nach dem über Heinrich IV der Bann gesprochen war. Liemar selbst wurde von Gregor VII am 22. Februar 1075 suspendirt und excommunicirt.
  5. Vor Gleichen in Thüringen am Weihnachtsabend.
  6. Lothar von Supplinburg.
  7. 1042 hatte Erzbischof Bezelin den Bau begonnen, welchen Adalbert fortsetzte. 1041 am 12. September war durch eine große Feuerbrunst der alte Dom zerstört worden.
  8. Adelheid.
  9. Vielmehr seines Sohnes Heinrich von der Nordmark. Siehe z. J. 1144.
  10. Nämlich z. J. 1089 aus Ekkehard.
Empfohlene Zitierweise:
Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 005. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_005.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)