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verschiedene: Die Gartenlaube (1857)

Dithmarscher Leute.

Schuhe mit großen Silberspangen. Den Kopf bedeckt eine kleine, fest anschließende, mit breiten Seiden- und häufig auch mit Goldband besetzte Mütze, deren lange und breite, tief auf die Brust herabhängende Seidenbänder unter dem Kinn in große Schleifen zusammengefügt sind. Bei festlichen Gelegenheiten wird dieser Anzug noch vervollständigt durch eine weiße sogenannte „Schnippe,“ welche vorn mit breiten Spitzen besetzt ist. Dieselbe, sehr sauber geglättet, umschließt, walzenförmig zusammengebogen, den ganzen Kopf, und ragt mehr oder weniger über die Stirn hervor.

Die Kost der Dithmarschen, meistentheils aus Schwarzbrot, Mehl und Schweine- und Ochsenfleisch bestehend, ist eben so einfach, als derb. Viel Gemüse gibt nach dem gewöhnlichen Sprachgebrauch einen hungrigen Tisch, und kehrt der junge Wanderer aus südlicheren Ländern, und selbst aus dem Innern Deutschlands heim nach den Gestaden der Nordsee, so war in der Regel nach seinen Schilderungen zu leichte Kost die größte Plage seiner Pilgerfahrt. Der „Mehlbeutel“ (Budding), ein in ein leinenes Tuch fest zusammengepreßter und demnächst gekochter Mehlteig von sechs bis neun Zoll Durchmesser, neben welchem gekochter Schweinespeck oder Rauchfleisch gegessen wird, behauptet im Allgemeinen in der Reihe der Delikatessen den ersten Rang und darf, mit Pflaumen und Rosinen durchmischt, bei keiner Festlichkeit mangeln. Hierbei erinnern wir uns einer Anekdote aus der Zeit des deutsch-dänischen Krieges.

Einzelne Abtheilungen der deutschen Reichsarmee fanden auf

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verschiedene: Die Gartenlaube (1857). Ernst Keil’s Nachfolger, Leipzig 1857, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1857)_005.jpg&oldid=- (Version vom 19.2.2017)