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Verschiedene: Die Gartenlaube (1859)

befestigt war die eine Blume, die er noch aufgefunden. In kleine Stücke zerrissen und auf den Boden gestreut, fand man die ABC-Buchblätter.

Nun Lärm und Verwirrung im Hause. Nun gerichtliche Aufhebung. Nun abermals schöne Merkzeichen von der Gesinnung der guten Menschen, die wir kennen lernten. Ein halbes Jahr verging, es kam der Winter.

Der todte Rauschenbach stand gerechtfertigt, der Director erklärte vor Gericht, er habe das Geld wiedergefunden.

Erst als die Herzen Aller sich beruhigt und erholt hatten von dem Eindrucke des Ereignisses, wurde Hochzeit gefeiert.

Schnurr war froh, daß weder er, noch sein Geld in’s Gedränge kamen. Bei der Hochzeit ragte er unter den Lustigen als der Lustigste hervor.

Theodor und Rosa lebten glücklich. Der Schulrath kaufte ein Haus, welches sie dann vereint bewohnten.

Der Wirth vom „schwarzen Bär“ erzählte es noch oft seinen Gästen vor, daß gerade bei ihm die ganze Geschichte begonnen habe. War dann Schnurr zugegen, so kam wohl auch das Gespräch auf alte ABC-Bücher, auf die weit besseren Unterrichtsmittel in der Gegenwart.

Niemals aber ertönte aus der bekannten Schulstube das Verslein wieder:

„Ein toller Wolf in Polen fraß
Den Tischler sammt dem Winkelmaß!“

nur geplaudert wurde noch oft davon, besonders zwischen Schnurr und dem Schulrath.




Thier- und Landschaftsbild aus dem Norden Amerika’s. 0 Von H. Leutemann.

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1859). Leipzig: Ernst Keil, 1859, Seite 553. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1859)_553.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2019)