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verschiedene: Die Gartenlaube (1865)

Zschokke im Garten seines Landhauses „Blumenhalde“.

Auf Kirchberg wohnte mit seiner Familie der Pfarrer Jacob Nüsperli von Aarau, Mitglied des aargauischen Cantonsschulrathes, ein Mann voll klaren Blickes in das Wesen der Christuslehre, voll Begeisterung für die Staatsgrundsätze der Neuzeit, für das Aufblühen der Volksschulen und ein treubesorgter Vater seiner vier Kinder, eines Sohnes, und dreier Töchter, bei deren Erziehung er die einfache Lebensweise der guten alten Zeit und die neuen Grundsätze der Bildung in Einklang zu bringen suchte. Seine älteste Tochter, Nettli, geboren den 3. September 1785, war eine eben aufblühende, jungfräuliche Rose, ebenso klug und liebenswürdig, wie aufopfernd und muthvoll. Wagte sie es doch einst, in jenen Zeiten der Verwirrung, einem tobenden und auf den „Franzosen zu Kirchberg“ (so nannte man damals den Pfarrer) schimpfenden Haufen von bewaffneten Bauern vor das Haus entgegenzutreten und die Thür, damit der Vater nicht gefährdet werde, hinter sich schließen zu

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verschiedene: Die Gartenlaube (1865). Ernst Keil, Leipzig 1865, Seite 629. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1865)_629.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2017)