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Verschiedene: Die Gartenlaube (1874)

Ein Mene Thekel für Ascher-Mittwoch.




Er zog unter seinem Stuhle das Kistchen hervor, von welchem ein Stück Deckel lose herabhing.

Im ersten Augenblick schoß eine helle Gluth über das Gesicht der jungen Frau, dann aber wurde sie auch ebenso schnell todtenbleich, selbst die in fast harter Weise geschlossenen Lippen erschienen völlig farblos – man hätte meinen können, sie müsse an den jäh nach dem Inneren zurücktretenden Blutwellen ersticken. … Ihr Blick fiel unwillkürlich auf den Hofprediger, der eine Bewegung machte – seine beredten heißen Augen hingen an ihrem Gesicht mit einem seltsamen Gemisch von düsterer Gluth und angstvoller Besorgniß. Dieser eine Blick gab ihr sofort die Haltung zurück. Sie legte das Bouquet auf einen Tisch und trat näher.


(Fortsetzung folgt.)
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Verschiedene: Die Gartenlaube (1874). Leipzig: Ernst Keil, 1874, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1874)_109.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)