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verschiedene: Die Gartenlaube (1883)

einziges Mal während der Haft über Kreuzschmerzen beklagt, und da sei ihm vom Arzte ein Zugpflaster verschrieben worden, welches er aber nicht angewendet habe.

Die Unterpräfectur in Vercelli stellt, kurz gesagt, den Vorfall so dar, daß Herr Petermann kein Recht hat, sich über schlechte Behandlung zu beklagen, sondern eigentlich verpflichtet sein müßte, für die ausnahmsweise ihm gewährten Vorzüge sich zu bedanken.

Indem wir von dieser Widerlegung, die uns nur durch die „Gazetta Piemontese“ bekannt wurde, schon jetzt freiwillig Notiz nehmen, theilen wir noch mit, daß auch wir unsererseits die zuständigen Behörden um genaue Auskunft in dieser Angelegenheit ersucht haben.




Für die Nothleidenden in der Eifel gingen nachträglich ein: C. V. Engelhardt in Hannover M. 3; Ungenannt in Lübeck M. 1; Clara Winter M. 5; Conrad Wenzel und Freunde in Caernarvon in Süd-Afrika M. 221.50; Jul. Cäcilie Schmidt in Bückeburg M. 6; Verein junger Kaufleute in Greifswald M. 34; O. St. in Aachen M. 1; Hüffer u. Comp. in Leipzig M. 30; Elsa von U. in Stuttgart M. 50; J. G. in Wolfenbüttel M. 10; Julius und Max in Graaff-Reinet, Cape-Colony M. 20; Dr. Th. Forßmann in Straßburg im Elsaß ein Sack Kleidungsstücke.

(Summa M. 381.50, 1 Sack Kleidungsstücke.)

Im Ganzen kamen uns an Geldspenden für die Eifel-Bewohner zu:

Laut Quittung in „Gartenlaube“ 1883, Nr. 20 M. 2627.95.
" " "  " " " 0 23 " 3618.45.
" " "  " " " 0 33 " 1557.77.
" obiger Quittung . . . " 0381.50.
          Zusammen M. 8185.67.

Hiervon erhielten durch gefällige Vermittelung des Herrn Professor Dr. Adolf Ebeling in Köln die Orte Adenau M. 800; Bernkastel M. 150; Bracht M. 100; Büllingen M. 300; Burg-Reuland M. 300; Elsenborn M. 300; Esch M. 100; Hallschlag M. 150; Hermeskeil M. 150; Herresbach M. 100; Kell M. 150; Lützkampen M. 300; Manderfeld M. 200; Mayen M. 500; Neuenahr M. 100; Neuerburg M. 300; Neundorf M. 150; Nieder-Emels M. 150; Revat M. 100; Rodt M. 300; Schalkenmehren M. 500; Schmidtheim M. 200; Stadtkyll M. 400; Udenbreth M. 300; Züsch M. 300; Zweifall M. 100, in Summa M. 6500.

Ferner wurden zur Vertheilung gesandt:

An den Vaterländischen Frauen-Verein in Neuß M. 0500.–.
" Herrn Franz Hesemann in Neuß " 0 0400.–.
" " Baumeister Pickel in Düsseldorf " 0 0585.67.
" " Professor E. Deger in Düsseldorf " 0 0150.–.
      M. 8135.67.

Hierzu die Spesen, welche den die Vertheilung der Gelder, Kleidungsstücke etc. bewirkenden Herren für Porto und Fracht erwachsen sind M. 50.–. 

Zusammen wie oben M. 8185.65. 

Bei der Vertheilung der Eifelgelder – so schreibt uns Herr Professor Dr. Ebeling in seinem ausführlichen Bericht – haben wir von der Ueberweisung derselben an das Hauptunterstützungscomité, oder an die Nebencomités Abstand genommen und die betreffenden Summen immer direct übermittelt, zunächst an die Herren Landräthe, Pfarrer, Bürgermeister und Ortsvorsteher der verschiedenen und zwar stets der bedürftigsten Gemeinden, und einzelne größere Summen an solche Vertrauenspersonen, die mit den dortigen Verhältnissen genau bekannt sind und die dann ihrerseits eine speciellere Vertheilung übernahmen. Daß wir auf diese Weise, bei verhältnißmäßig nur geringen Mitteln, den richtigsten Weg eingeschlagen und das praktisch günstigste Resultat erzielt haben, geht aus sämmtlichen, den Quittungen beigelegten Zuschriften hervor. Fast immer wurden Kartoffeln und Brodkorn (vorwiegend Hafer und Gerste) gekauft und vertheilt, baares Geld dagegen weit weniger und gewöhnlich nur an Handwerker und kleine Bauern zur Anschaffung nothwendiger Arbeitsgeräthe u. dergl. An anderen Orten konnte der sehr karge Tagelohn durch diese Beihülfe auf längere Zeit um einige Groschen täglich erhöht werden, und die ganz arbeitsunfähigen Armen wurden an die nun reichlicher versehenen Volksküchen und Suppenanstalten verwiesen. In vielen Dorfschulen hatten auch die Pfarrer Kaffeeküchen für die Kinder eingerichtet, von denen gar viele den oft stundenlangen Schulgang nüchtern und nur nothdürftig bekleidet zurücklegen müssen. Rührend sind die einzelnen Dankesbriefe, in welchen gar häufig betont wird, daß man sich im übrigen Deutschland nur schwer einen Begriff von der Bedeutung einer Summe von 50 oder gar von 100 Mark machen könne und von dem dadurch erzielten Nutzen bei richtiger Verwendung. Vielfach ist es auch vorgekommen, daß einzelne Gemeinden die erhaltenen Gelder mit ihren unberücksichtigt gebliebenen Nachbargenmeinden (denn unmöglich konnten alle bedacht werden!) brüderlich getheilt haben. Mit den übrigen Liebesgaben an Kleidungsstücken und sonstigen Effecten, die überall höchst willkommen waren, und mit den Victualien etc. ist es ähnlich geschehen.

Wir dürfen daher allen an diesem Liebeswerke Betheiligten aus voller Ueberzeugung versichern, daß die Gelder, so weit an uns war, ganz in dem Sinne verwendet worden sind, wie sie uns anvertraut wurden.

„Gottes reicher Segen allen hochherzigen Gebern!“ so lautet fast immer der Schluß der herzlichen und oft sehr rührenden Zuschriften – und auch wir wüßten diese Notiz mit keinen besseren Worten zu schließen.


Nochmals auf Leipzigs Schreber-Plätzen. Gewiß werden sich viele unserer Leser des Artikels „Auf Leipzigs Schreber-Plätzen“ in Nr. 23 d. Jahrg. erinnern. Es wurde darin erwähnt, daß diese wichtige Angelegenheit demnächst in einem besonderen Schriftchen eingehend behandelt werden würde. Diese Schrift ist jetzt im Verlage von Friedrich Fleischer in Leipzig erschienen unter dem Titel; „Spielplätze und Erziehungsvereine. Praktische Winke zur Förderung harmonischer Jugenderziehung nach dem Vorbilde der Leipziger Schreber-Vereine. Von Eduard Mangner. Mit Schreber’s Portrait.“ Der Verfasser ist seit Jahren Vorsitzender des Schreber-Vereins der Leipziger Südvorstadt. In lebhafter, eingehender Darstellung zeigt er zunächst, welche Verdienste Dr. Schreber und Dr. Hauschild um eine gesunde Jugenderziehung haben, und schildert sodann in klarer Weise, wie in den Leipziger Schreber-Vereinen diese Ideen praktisch durchgeführt werden. Dieser zweite Theil des Schriftchens bringt genaue Anleitung zur Anlegung von Spielplätzen, Kosten derselben etc. Allen Eltern und Lehrern, allen Kinderfreunden, namentlich auch den Aerzten und Behörden sei dieses praktische Schriftchen angelegentlich empfohlen. Möge es dazu helfen, daß an recht vielen Orten Spielplätze für die Jugend und Erziehungsvereine im Sinne Schreber’s in’s Leben treten.




Für das deutsche Forstwaisenhaus kamen der Verlagshandlung der „Gartenlaube“ ferner zu:

W. Ruß in Farve M. 3; gesammelt im Kreise der Forstschutzbeamten der Majoratsforsten in Ostrometzko M. 6; Heinrich Scheel in Stralsund M. 10; P. T. in Berlin M. 2; gesammelt beim „schweren Wagner“ in Kirchen M. 10; Lehrer Gleine in Zeitz M. 3; H. Gr. in Magdeburg M. 3; Aug. Melsheimer in Laasphe M. 20; Ferdinand Kahn in Frankfurt am Main M. 20; von Zweien, die auch einmal verwaist waren M. 20; Heinrich Scheel in Stralsund (zweiter Beitrag) M. 1O; von Jägern und Jagdfreunden gesammelt bei einem Scheibenschießen im Schutzbezirke Aulgasse bei Siegburg M. l7; für Fehlschüsse bei einer Treibjagd gesammelt von Kaufmann Stendel in Loewen M. 10; Ungenannt in Wassili Rubel 10 = M. 19.80; „wenig, aber von Herzen“ M. 1; von einer Freundin des Waldes M. 3; Poststempel Leutkirch M. 5; Gustav Henkel in Köln M. 5; Y. M. 5; A. R. in Stettin M. 3; E. in M. M. 3; ein getroffener Fasanenhahn M. 1; H. von A. in Stuttgart M. 1.50; J. P. und C. S. in Kaiserslautern M. 13; Insulaner-Riege in Leipzig M. 30; Strafe für Fehlschüsse auf einer Hühnerjagd M. 2.50; von einem Menschenfreunde in Darmstadt M. 100.

Summa vorstehender Quittung M. 326.80,
laut Quittung in Nr. 33 der „Gartenlaube“ " 0 212.–,
  M. 538.80.

Außerdem gingen ein bei Herrn Amtsvorsteher Niemeyer in Groß-Schönebeck:

Unter Forstbeamten gesammelt von Oberförster Höxter M. 30; Wollenhaupt in Tharandt, gesammelt unter Forstakademikern im Gasthofe zur „Tanne“ M. 10; für Fehlschüsse auf einer Jagd zu Dölitz durch Forstmeister von Schrötter in Stettin M. 13.35; Pianofortefabrikant Emmer in Magdeburg ein neues Harmonium; Pianofortefabrikant Weidenstaufer in Berlin ein neues Pianino.




Kleiner Briefkasten.

Ein Auswanderungslustiger in Tuttlingen. In den Aufsätzen „Im Congoland“ ist gar nicht die Rede von am Congo existirenden Colonien. Es giebt dort keine Colonie und für Leute, die sich dort etwa durch eigener Hände Arbeit eine Zukunft gründen, Ackerbau treiben wollen, ist nichts zu hoffen. Das Klima ist ungesund und gestattet dem Europäer nicht, dauernd körperliche Arbeiten zu verrichten; das Land ist eine Wildniß; die Eingeborenen haben noch nicht gelernt, regelmäßig zu arbeiten. Ansiedler im landläufigen Sinne wären dort verloren. Die im Küstengebiet des Congo lebenden Europäer beschränken sich auf ihre Factoreien, wo sie Tauschhandel mit den Eingeborenen treiben. Anlegung von Plantagen wäre möglich; doch gehören dazu bedeutende Mittel und die Lösung der Arbeiterfrage würde überaus schwierig sein. Derartiges könnte überdies nur von Männern unternommen werden, die bereits große Erfahrung in afrikanischen Dingen besitzen.

Friedrich R. in Detmold. Die Beschreibung und Abbildung der verschiedenen Canarienvogelrassen haben Sie jedenfalls in der „Gartenlaube“ Jahrgang 1879 in dem Artikel „Gefärbte Vögel“ gefunden. Farbige Abbildungen derselben hat bis jetzt noch kein deutsches Buch, sondern nur „The Illustrated Book of Canaries and Cage-Birds“ (London 1879) gebracht; die genaue Beschreibung nebst Anleitung zur Verpflegung und Züchtung der englischen Farbenvögel, der belgischen Rasse und vor Allem des Harzer Kanarienvogels bietet das Buch „Der Kanarienvogel“ von Dr. Karl Ruß, welches soeben in vierter Auslage erschienen ist. Sein Preis beträgt 2 Mark. Bezugsquellen zum Einkauf guter Kanarienvögel finden Sie zahlreich gleichfalls in dem Buche angegeben.

F. M. in R., Rußland. Derartige Anfragen kann nur der Arzt beantworten, der den Kranken persönlich untersucht.

Langjähriger Abonnent in Mainz. Die von Ihnen bezeichneten Medicamente sind nicht empfehlenswerth.



Inhalt: Glockenstimmen. Von Stefanie Keyser (Fortsetzung). S. 821. – Weihnachts-Erinnerungen aus den Tropen. S. 827. Mit Illustration. S. 825. – Es war in der heiligen Christnacht. Gedicht von Karl Wilhelmi. S. 828. – Die Regeneration Aegyptens, speciell in Bezug auf den Sclavenhandel. Von Adolf Ebeling. S. 828. – Vorbereitungen zum Christabend. Illustration von J. R. Wehle, S. 829. – Jäger-Weihnachten im Hochgebirge. Von B. Rauchenegger. S. 832. Mit Illustrationen. S. 832 und 833. – Die Kunst, Geld zu machen (Schluß). Von Leopold Katscher. S. 834. – Blätter und Blüthen: O Weihnacht und kein Kind im Haus! – Erklärung. S. 835. – Für die Nothleidenden in der Eifel. Von Prof. Dr. A. Ebeling. – Nochmals auf Leipzigs Schreber-Plätzen. – Für das deutsche Forstwaisenhaus. – Kleiner Briefkasten. S. 836.



Unter Verantwortlichkeit von Dr. Friedrich Hofmann in Leipzig. – Verlag von Ernst Keil in Leipzig. – Druck von Alexander Wiede in Leipzig.
Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1883). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1883, Seite 836. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1883)_836.jpg&oldid=- (Version vom 25.1.2024)