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verschiedene: Die Gartenlaube (1886)

No. 37.   1886.
Die Gartenlaube.


Illustrirtes Familienblatt.Begründet von Ernst Keil 1853.

Wöchentlich 2 bis 21/2 Bogen. – In Wochennummern vierteljährlich 1 Mark 60 Pfennig. – In Heften à 50 Pfennig oder Halbheften à 30 Pfennig.


Sankt Michael.

Roman von E. Werner.
(Fortsetzung.)


Michael, der soeben nach Hause kam, fragte Hans, ob der Professor in seinem Studirzimmer sei.

„Ja, aber er sitzt wieder in der Donnerwolke,“ sagte Hans. „Komm doch nachher noch auf eine halbe Stunde in das Atelier, Michael; ich muß etwas an meinem Bilde ändern und brauche Dich nothwendig dazu.“

Der junge Officier sagte flüchtig zu und ging zu dem Professor, dessen finsteres Gesicht sich bei seinem Eintritt etwas aufhellte.

„Gut, daß Du kommst,“ empfing er ihn. „Ich habe mich wieder dermaßen über Hans geärgert, daß mich wirklich danach verlangt, einen vernünftigen Menschen zu sehen.“

„Was hat denn Hans schon wieder angerichtet?“

„Gar nichts richtet er an, das ist ja eben das Unglück! Ich habe ihm mit aller Strenge den Müßiggang vorgehalten, dem er sich nun schon seit fünf Monaten hingiebt und den er Arbeit zu nennen beliebt. Glaubst Du, daß das auch nur die

Mißglückter Einbruch.
Nach dem Oelgemälde von Salvatore de Gregorio.


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verschiedene: Die Gartenlaube (1886). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1886, Seite 645. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1886)_645.jpg&oldid=- (Version vom 12.9.2022)