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verschiedene: Die Gartenlaube (1887)

No. 3.   1887.
      Die Gartenlaube.


Illustrirtes Familienblatt. — Begründet von Ernst Keil 1853.

Wöchentlich 2 bis 2½ Bogen. — In Wochennummern vierteljährlich 1 Mark 60 Pfennig. — In Heften à 50 Pfennig oder Halbheften à 25 Pfennig.



Herzenskrisen.

Roman von W. Heimburg.
(Fortsetzung.)

Hortense lag bewußtlos in den Kissen. – Der betäubende Chloroformgeruch drang jetzt mit aller Macht auf Lucie ein; sie lief zum Fenster und öffnete hastig die Flügel, unbekümmert darum, daß die kostbare Spitzengardine zerriß. Dann eilte sie wieder zurück zum Bette und schleuderte mit zitternden Händen das weiße Tuch zu Boden, das auf dem Gesichte der jungen Frau lag. Ein furchtbarer Geruch! Selbst Kissen und Decke mußten mit dem unseligen Stoff getränkt worden sein. Ihr Herz klopfte heftig; nun hob sie die Bewußtlose halb in die Höhe; schwer fiel der schöne Kopf gegen ihre Schulter; aber sie stöhnte wieder; sie flüsterte auch unverständlich. Jetzt mußte Hilfe herbei! Und doch – es wäre schrecklich, wenn man erführe, was sie gethan – was denn? Sie hatte vielleicht


Die Donauquelle in Donaueschingen.


Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1887). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1887, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1887)_037.jpg&oldid=- (Version vom 6.1.2024)