Seite:Die Gartenlaube (1898) 0613.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
verschiedene: Die Gartenlaube (1898)

Halbheft 20.   1898.
Die Gartenlaube.


Illustriertes Familienblatt. – Begründet von Ernst Keil 1853.

Jahresabonnement (1. Januar bis 31. Dezember) 7 Mark. Zu beziehen in 28 Halbheften zu 25 Pf. oder in 14 Heften zu 50 Pf.


Schloß Josephsthal.
Roman von Marie Bernhard.

 (5. Fortsetzung.)


12.

Es war Abend und die Arbeiter strömten in hellen Haufen aus den Fabrikräumen ihren Heimstätten zu, alle in kleinen Gruppen, zu dreien, zu vieren, schweigsam, plaudernd, je nachdem. Beinahe alle aber hatten sie die Röcke aufgeknöpft und schritten mit nachlässigem, behaglichem Schlenderschritt vorwärts. Es war nun kein Zweifel mehr: jetzt kam der Frühling mit Macht! Den ganzen Tag hatte die Sonne vom zartblauen Himmel gelacht, der mit lichten Lämmerwölkchen überflogen war, Veilchengeruch erfüllte die Luft, die Erde hatte endgültig das weiße Winterkleid abgeworfen. Von fernher vernahm man das helle Rauschen des Flusses, der, aus hundert frischen Quellen genährt, gegen seine Ufer schäumte.

Von den Gruppen der Heimkehrenden unterhielt sich eine

Datei:Die Gartenlaube (1898) b 0613.jpg

Der Abgeordnete Roesler verkündigt am 18. September 1848 im Frankfurter Straßenkampf den Waffenstillstand
Nach einer gleichzeitigen Illustration gezeichnet von Fritz Bergen.


Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1898). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1898, Seite 613. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1898)_0613.jpg&oldid=- (Version vom 17.2.2023)