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2. Teil.


Die Sippe der Setteline.

Da noch Verwandtschaft mit diesem zweiten Eisenburger Geschlecht vorhanden ist, ist es nötig, das Wort Sippe, das in der neueren Zeit einen etwas anrüchigen Inhalt angenommen hat, zu deuten. Wir nehmen es im ursprünglichen Sinn: Sibje (nach Grimm) = Freundschaft, wie der Bauer heute noch seine Verwandtschaft benennt. Und wir wählten es nicht bloß zur stabreimlichen Ausschmückung des Titels oder weil der Bayernherzog Albrecht in seiner Lehens-Entlassungs-Urkunde ebenfalls von unseren „nächstgesippten Vettern" spricht (1504), sondern auch weil es bezeichnender ist als unser abgeschliffenes „Verwandtschaft". – Groß führt das Geschlecht ein mit den Worten: Ein rauhes Geschlecht, kraftstrotzend, einen tüchtigen Trunk nie verschmähend, aufbrausend. Und wahrlich: die Eisenburg tritt in ihr Mannesalter ein. Leidenschaftlich wie ihre Herren, sind auch die Zeiten und große Ereignisse pochen an ihre Tore, welche Ereignisse nicht spurlos an ihr vorübergehen. – Auch der Name „Settelin" bedarf einer kurzen Erläuterung. Er wird fast ausnahmslos mit Umlaut, gleich von Sattel herstammend, geschrieben, da die Settelin zufällig oder nicht zufällig den Sattel im Wappen führen, wenigstens jener Teil des weitverzweigten Geschlechts, der mit uns in Berührung kommt. Der schon genannte letzte direkte Nachkomme unseres Zweiges der Settelin, Ferdinand, hält mit Recht dafür, daß nach der Aussprache zur Schreibung

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_080.jpg&oldid=- (Version vom 19.10.2022)