Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 125.jpg

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zu Weißenhorn ist in unserm Gebiet keine Rede mehr.

Ein Birschtag wurde sofort an Jakobi 1502 veranstaltet. Nach A. B. C. beteiligten sich daran: Eberhard Jungnauer[WS 1], Vogt von Schöneck, im Namen des Bischofs von Augsburg, die Äbte von Ottobeuren und Ochsenhausen, Georg von Rechberg auf Kronburg, Albrecht von Rechberg zu Aichhain, Hans von Rechberg zu Brandenburg, Adolf Freundsberg zu Mindelheim, Jörg und Veit Rechberg zu Staufeneck als Verwalter der Herrschaft Babenhausen, Bürgermeister und Rat der Stadt M., Jakob Edelstett zu Heimertingen, Joß Settelin, Vogt der Witwe Eberhards. Die Anstößer wollen allein nur „Hierz“, kein Wild oder Kalb und nur zwischen St. Gallen- und St. Andreastag, die Rehe zwischen St. Andreas und Fastnacht, und sonst keine andere Zeit im Jahre jagen. 1511 wird Stoffel Settelin und Joß als Vogt und Teilhaber an dem Birschtag genannt gelegentlich Aufstellung einer Jagdordnung.

So war nun durch kaiserliches Eingreifen in dieser Hinsicht der Friede gesichert. Nach des streitbaren Jörgen Tod tat Albrecht, nicht mit Unrecht der Weise genannt, der nunmehr Bayern wieder in einer Hand vereinigte, noch ein übriges und entließ im Jahre 1504 die Inhaberin von Eisenburg, Elisabeth Besserer, gegen 1300 fl der Lehenschaft und machte Eisenburg wieder zu dem, was es vorher gewesen, „ein frey adelich Rittergut“. In G. M. und[WS 2] Gr. Ber. sind einige Irrtümer enthalten. Aber der Lehensentlassungsbrief ist noch im Original und wunderschöner Erhaltung im Besitze des gegenwärtigen Schloßinhabers und beseitigt alle Zweifel:

(Außen: Wie Eisenburg wied auß Lehen vnd auß Öffnung entlassen ist. No. 10. 1504.)
Lehensentlassung 1504.
Von Gottes Gnaden Wir Albrecht etc. bekennen für uns und all unser Erben und Nachkommen und thun kund öffenlich mit dem Briefe: Als nach des Hochgeborenen Fürsten, unsres Vetters Herzog Jörgen .. Tod die Lehenschaft und Öffnung des Schloß Eisenburg bei M. gelegen, so Elisabeth Besserin weiland Eberharden Sätelins gelassenen Witib jetzt inhat, an uns als nächstgesippten Lebenserben gefallen ist, also haben wir auf der gemeldten Sätelin unterthänige Bitte, auch in Ansehung des genannten ihres Hauswirths seligen, unseres alten Dieners willig gehorsam Dienst das berührte Schloß Eisenburg von solcher Lehenschaft und Öffnung gar und gänzlich zu ewigen Zeiten gefreit, freien begeben und verziehen und des hiemit wissenlich in Kraft des Briefs, also daß die gemeldte Sätelin all ihr Erben und Nachkommen nunfüro ewiglich mit berührtem Schloß Eisenburg und allem dem, so von uns Lehen gewest ist, frei handeln, tun und lassen mögen wie mit anderem ihrem eigenen Gut ohn unser, all unser Erben und Nachkommen Einred und Widerspreche; Sie, ihr Erben, Nachkommen und Inhaber berührtem Schlosses sollen

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Jungnautr
  2. Vorlage: nnd
  3. Empfohlene Zitierweise:
    Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_125.jpg&oldid=- (Version vom 30.3.2023)