Seite:Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit 2 Bd. 35 (1891) 03.jpg

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Hier beginnt die Vorrede zum Leben der Frau Adalheida.

Herrn Andreas, dem verehrungswürdigen Abte, und allen ihm anvertrauten Brüdern, die in der Vorstadt von Ticinum unserem Herrn und Erlöser andächtig dienen, wünscht Bruder Odilo, der geringste aller armen Cluniacenser, Gedeihen in diesem Leben und die ewigen Freuden. Die Gedächtnißschrift unserer Herrin Adalheida, der edlen Kaiserin, habe ich, wenn auch in dürftiger Darstellung, Eurer Brüderschaft deswegen übersendet, weil ich es für geeignet hielt, daß bei Euch unablässig das Andenken derjenigen verehrt werde, durch deren Thätigkeit und Klugheit die Gebäude Eures Klosters von Grund aus emporwuchsen, und durch deren reichliche und dauernde Freigebigkeit Ihr Unterhalt findet. Denn nicht deshalb haben wir so bedeutenden Stoff mit ungeschmückten, kurzen Worten behandelt, daß dem Lob so hoher Tugend und Würdigkeit unsere Rede genügen solle, sondern damit hierdurch irgend ein Mann von hinlänglicher Gelehrsamkeit zum Schreiben veranlaßt werde; auf daß der hohe Gegenstand, durch höhere Rede verherrlicht, vor den Ohren der Kaiserinnen und Königinnen ertöne. Möge dann, wenn sie Großes von Großen vernehmen und derjenigen, die wir besprechen, aus dem Pfade der Ehrsamkeit zu folgen sich bestreben, wenigstens die häusliche Sorgfalt durch sie belebt werden, wie durch jene das öffentliche Wohl lange und weithin gekräftigt wurde.

Hier endet die Vorrede.