Seite:Dillenius Weinsberg 170.png

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1710. Wiedererrichtung einer eigenen Superintendenz Weinsberg mit den damaligen Amtsorten und den Orten des Klosteramts Lichtenstern nebst Löwenstein. Milder Winter. Hagelschaden im Juni. Wein nach Quantität und Qualität mittelmäßig. Preis: Güglingen 13 fl., Besigheim 16 fl. Fruchtpreise in Stuttgart an Georgii: Kernen 9 fl., Dinkel 3 fl. 24 kr., Haber 2 fl.; an Martini Kernen 5 fl. 30 kr., Dinkel 2 fl. 40 kr., Haber 1 fl. 44 kr.

1711. Sehr viel und guter Wein. In Stuttgart gab ein Morgen 7–9, sogar 12 Fahrten. Preis von 6 fl. 40 kr. (Tübingen) 7 fl. 30 kr., Güglingen bis 9 fl. 20 kr. Besigheim. Fruchtpreise an Martini: Kernen 9 fl. 12 kr., Dinkel 4 fl. 20 kr., Haber 2 fl. 44 kr.

1712. Wiederum viel und guter Wein. Preis von 6 fl. 40 kr., (Güglingen) 7 fl. 20 kr., (Waiblingen) bis 10 fl. (Besigheim). Steigende Fruchtpreise in Stuttgart an Georgii Kernen 10 fl. 30 kr., Dinkel 4 fl. 45 kr., Haber 3 fl. 12 kr.; an Martini Kernen 12 fl. 30 kr., Dinkel 5 fl. 20 kr., Haber 3 fl. 12 kr.

1713. Schon die Blüthe schlecht; daher wenig und saurer Wein. Preis von 5 fl. 20 kr., (Tübingen) bis 10 fl. (Besigheim). Desto gesegneter war die Erndte. Die Fruchtpreise an Georgii Kernen 11 fl. 30 kr., Dinkel 5 fl. 2 kr., Haber 2 fl. 56 kr.; fallen an Martini auf Kernen 9 fl. 45 kr., Dinkel 4 fl. 18 kr., Haber 2 fl. 50 kr.

1714. Der Rastatt-Badensche Frieden befreite das Reich für einige Jahrzehnde von der Furcht vor französischen Einfällen etc.; wodurch auch Weinsberg Zeit zur Erholung von seinem Brandunglück erhielt. Stadtpfarrer und Special-Superintendent M. Hermann starb hier am 13. April 1714. und wurde im Chor der Kirche begraben. Ihm folgte Joseph Malblank, bisheriger Hofkaplan zu Stuttgart (1706–14). Im Februar heftiger Sturm; kühler, regnerischer Sommer. Fruchtpreise an Martini: Kernen 7 fl. 10 kr., Dinkel 3 fl. 8 kr., Haber 1 fl. 52 kr. Der Herbst dieses Jahrs lieferte nicht blos sauren und rauhen Wein, sondern auch so wenig, daß man oft nur 6–8 Butten vom Morgen bekam. Preis von 10 fl. 40 kr., 12 fl. (Güglingen) bis 16 fl. (Besigheim).

1715. Sehr wenig Wein, weil viele Reben im Winter erfroren waren. Der Morgen gab oft nur 4 Imi. Aber Qualität gut. Preis von 13 fl. 20 kr., 15 fl. Güglingen, 16 fl. Besigheim, bis 17 fl. 20 kr. (Stuttgart). Heißer Sommer. Erndte sehr gut. Fruchtpreise von Stuttgart an Georgii: Kernen 5 fl. 22 kr., Dinkel 2 fl. 26 kr., Haber 1 fl. 44 kr.; um Martini Kernen 5 fl., Dinkel 2 fl. 12 kr., Haber 1 fl. 36 kr.

1716. Sehr kalter Winter, in welchem die Reben Noth litten. Wein wenig, doch nicht schlecht. Preis von 10 fl. 40 kr. (Tübingen), 14 fl. zu Güglingen und Waiblingen bis 16 fl. (Besigheim). Fruchtpreise von Martini: Kernen 6 fl. 30 kr., Dinkel 3 fl., Haber 2 fl. 18 kr. max.

Ein württembergisches Regiment tritt vertragsmäßig in kaiserlichen Sold und kämpft gegen die Türken bei Peterwardein.

1717 wurde hier, wie allerwärts im Lande – und auch in der benachbarten Reichsstadt Heilbronn – das Jubelfest der Reformation gefeiert. Fruchtpreise um Georgii: Kernen 5 fl. 20 kr., Dinkel 2 fl. 40 kr., Haber 2 fl. 14 kr.; Ende Jahrs Kernen 5 fl., Dinkel 2 fl., Haber 1 fl. 36 kr. Herbstertrag gering und ungleich; Product gut. Preis von 12 fl. (Tübingen) 16 fl. Güglingen bis 18 fl. Besigheim. Theilnahme des württembergischen Regiments (s. vor. Jahr) an dem Siege bei Belgrad. Ohne Zweifel waren auch Einige aus Weinsberg und