Seite:Dillenius Weinsberg 172.png

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viel, als gut. Preis von 8 fl. (Tübingen und Waiblingen) 8 fl. 30 kr. (Stuttgart) bis 11 fl. (Besigheim). Erndte herrlich. Preise im September: Kernen 4 fl. 20 kr., Dinkel 2 fl. 9 kr., Haber 1 fl. 36 kr. Erdbeben vom 7.–9. Jan. und 9. August.

1724 war bei trockenem heißem Sommer ein ausgezeichnetes Weinjahr; reichlicher Ertrag und gut. Preis von 7 fl. 30 kr., (Güglingen) 8 fl. (Tübingen und Waiblingen) bis 9 fl. (Besigheim). Feldfrüchte vieler Orten durch Hagelwetter erschlagen; doch wurde dieser Abmangel durch das Heu, Obst, Kraut und durch den edeln Wein etwas ersetzt, daß es keine Theurung gab. Brodtaxe von Weinsberg: 8 Pfund Kernenbrod galten im Juli 9 kr., August 10 kr., Oktober 11 und 12 kr., November 14 kr. (Stadtr.-Prot.) Weinpreis von 7 fl. 30 kr., (Güglingen) 8 fl. (Tübingen und Waiblingen) bis 9 fl. (Besigheim).

2. Oktober Erdbeben mehrerer Orten verspürt.

Confirmirt wurden in diesem Jahr schon 29 Kinder: 13 Knaben und 16 Mädchen. Die Kinderblattern grassirten in diesem Jahr sehr heftig fast in ganz Europa, so daß viele tausend Kinder daran starben.

1725. Auf trockenen Frühling und Sommer im August anhaltendes Regenwetter, daher öffentliche Gebete am 7. September. Der Herbst gab ziemlich vielen, aber sauren und rauhen Wein. Preis von 5 fl. 20 kr., (Tübingen) 6 fl. 30–40 kr. (Güglingen und Waiblingen) bis 8 fl. 30 kr. (Besigheim). 8 Pfund Kernenbrod galten im März 14 kr., im April und Mai 16 kr., im Juni 14 kr., nach der Erndte im August und September 8 kr., im Oktober 9 kr.

1726. Auf lang andauernden kalten Winter heißer Sommer. Wenig Wein in Folge weitverbreiteten Hagelschlags, und Erfrierens im Winter, aber Qualität ziemlich gut. Preis von 9 fl. (Tübingen) 10 fl., (Waiblingen und Güglingen) bis 11 fl. (Besigheim). Brodtaxe im Februar 8 kr. per 8 Pfund Kernenbrod Juni 9 kr., August 10 kr., Oktober ff. 11 kr.

1727. An Jakobi erstach Johann Dieffenbach, Hauptzoller und Acciser, auf der Straße zwischen dem Weissenhof und der Sägmühle, im Trunk mit dem Hirschfänger den Substituten Gideon Fulda und wurde am 3. März des folgend. Jahrs an der Kopfstatt enthauptet.

Am 30. Mai d. J. starb der Specialsuperintendent und Stadtpfarrer Joseph Malblank und wurde im Chor der Kirche begraben. Ihm folgte nach M. Friedrich Wilhelm Schmid, bisher (von 1708 an) Pfarrer in Rommelshausen, hier bis 1742. (s. unten.)

Sehr gelinder Winter, aber harter Frost gegen Ende Aprils. 18. Februar starkes Erdbeben um Tübingen verspürt. Gleichwohl noch gutes Weinjahr mit reichlichem Ertrag. Preis von 6 fl. 20 kr., (Güglingen) 6 fl. 40 kr., (Tübingen und Waiblingen) bis 8 fl. (Besigheim). Brodtaxe 8 Pfund Kernenbrod im Januar 10 kr., März 11 kr., Juni 10 kr., Juli 9 kr., August bis November 8 kr., Ende November 9 kr.

In diesem Jahre verlegte der Herzog Eberhard Ludwig seine Residenz von Stuttgart nach Ludwigsburg.

1728. 5.–6. August starkes Erdbeben durch ganz Württemberg, doch ohne Schaden. Ausgezeichnetes Weinjahr nach Quantität und an Qualität dem von 1718 nicht nachstehend. Preis von 4 fl. (Tübingen und Waiblingen) 6 fl. 30 kr. (Besigheim). Brodtaxe: April 8 kr., erst November und Dezember 9 kr.

1729. Veränderlicher Winter; ziemlich regnerischer Sommer. Herbstertrag