Seite:Epple keller 39.jpg

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Ungefähr 8 Tage blieben wir bei unserem Vetter, der eine große Freude an dem lieben Kleinen hatte. Nach Verfluß dieser Zeit reisten wir wieder ab, um über Stuttgart nach Hause zu kommen. Am letztgenannten Orte gingen wir gleich zum Herrn Kammerdirektor. Dieser sagte uns, daß Eduard gleich in Stuttgart bleiben könne, indem schon alles für ihn besorgt sei. – Der Knabe wurde dem Herrn Hofmusikus Malté in Pflege und Unterricht gegeben. Malté war ein braver Mann und guter Lehrer im Violinspiel.

Als der Abschied herannahte, tröstete der Kleine uns, anstatt daß wir ihn trösten sollten und sagte: „Ich bin recht gern in Stuttgart. Ihr dürft nicht weinen, geht nur heim.“ Da Herr Malté ein Töchterchen hatte, das in gleichem Alter mit Eduard war, und sogleich schöne Spielsachen vor ihm auskramte und mit ihm theilte, so wurde der Abschied ihm dadurch sehr erleichtert, dessen wir froh waren. – – – Hier brechen leider die Erinnerungen ab, da die Fortsetzung derselben verloren gegangen ist.


Empfohlene Zitierweise:
Joseph Epple: Eduard Keller, Erinnerungen aus seiner Kindheit. Stuttgart: Kohlhammer 1904, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Epple_keller_39.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)