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126 Drittes Buch.


sei da, mit der Hilfe seiner alten Haken versehen und begehre die gebührende Strafe für die Ermordung seines Vaters nun auszuüben. Bei diesem Worte sprang Fengo vom Lager auf, wurde aber, während er, des eigenen Schwertes beraubt, das fremde vergebens zu zücken versuchte, niedergestossen.

Das war ein tüchtiger und ewig unvergesslicher Mann, der, klug gestützt auf erdichtete Thorheit, seine Weisheit, die das gewöhnliche menschliche Mass der Einsicht überragte, mit wunderbar durchgeführter Verstellung als Narr verbarg und nicht allein Schutzdecke für sein eigenes Leben von der List entlieh, sondern auch unter der Führung derselben sich in den Stand setzte, seinen Vater zu rächen. Da er so sich mit seiner Klugheit schützte und den Vater tüchtig rächte, so hat er es schwer zu entscheiden gemacht, ob seine Tüchtigkeit grösser war, oder seine Weisheit.

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Saxo Grammaticus: Erläuterungen zu den ersten neun Büchern der Dänischen Geschichte des Saxo Grammaticus. Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1901, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erl%C3%A4uterungen_zu_den_ersten_neun_B%C3%BCchern_der_D%C3%A4nischen_Geschichte_des_Saxo_Grammaticus_136.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)