Seite:Faust I (Goethe) 218.jpg

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Mephistopheles.
Ein überirdisches Vergnügen!
In Nacht und Thau auf den Gebirgen liegen,
Und Erd und Himmel wonniglich umfassen,

3285
Zu einer Gottheit sich aufschwellen lassen,

Der Erde Mark mit Ahndungsdrang durchwühlen,
Alle sechs Tagewerk’ im Busen fühlen,
In stolzer Kraft ich weiß nicht was genießen,
Bald liebewonniglich in alles überfließen,

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Verschwunden ganz der Erdensohn,

Und dann die hohe Intuition –

Mit einer Geberde.

Ich darf nicht sagen, wie – zu schließen.

Faust.
Pfuy über dich!

Mephistopheles.
 Das will euch nicht behagen;
Ihr habt das Recht, gesittet pfuy zu sagen.

3295
Man darf das nicht vor keuschen Ohren nennen,

Was keusche Herzen nicht entbehren können.
Und kurz und gut, ich gönn’ Ihm das Vergnügen,
Gelegentlich sich etwas vorzulügen;

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_218.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)