Seite:Freiburg Bauten 036.jpg

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Bild dar, wie kein zweiter Marktort am Oberrhein es zu bieten vermag.

Nachdem sich nun Freiburg unter das Szepter Oesterreichs gestellt hatte, theilte es mit diesem mächtigen Hause Freud und Leid in musterhafter Treue. Die Urkunde, welche ausspricht, dass die Stadt die beiden Herzöge Albert und Leopold von Oesterreich als ihre gemeinsamen Herren anerkenne, wurde im Mai 1368 ausgefertigt. Bald sollte aber auch die waffenfähige Mannschaft Freiburg’s Gelegenheit erhalten, ihre Treue gegen die neue Herrschaft und ihren Muth in schwerem Kampfe gegen die Schweizer zu erproben. Herzog Leopold, eine feurige, von Thatendrang erfüllte Natur, dem inzwischen die Alleinherrschaft über die Vorlande zugesprochen war, rief die Seinigen, darunter nunmehr auch die Freiburger, zum Auszug gegen die Eidgenossen. Die Luzerner waren im December 1385 ohne Absage mit Waffengewalt in sein Gebiet eingebrochen. Den Kampf gegen dieselben wollte der Herzog persönlich leiten. Zahlreich eilten von Freiburg aus Reisige und Schützen, allen voran aber der Adel, herbei. Bei Sempach kam es am 9. Juli 1386 zu einem furchtbaren Blutbad. Herzog Leopold fiel. Da warf sich mitten im Kampfgewühl der Bannerträger Freiburg’s, Ritter Martin Malterer, schützend über den zu Tode getroffenen Fürsten und vertheidigte ihn so lange, bis er selbst unter den Streichen der Feinde sein Leben aushauchte. Mit ihm fiel zugleich die Blüthe des Freiburger und Breisgauer Adels. Des Herzogs Sohn und Nachfolger, Leopold IV., schloss einen zwanzigjährigen Frieden mit den Eidgenossen, der 1412 auf weitere fünfzig Jahre verlängert wurde. Im gleichen Jahre (1412) kam »Gericht und Recht des Dorfes Adelhausen, und was in das Kirchspiel St. Einbethen gehört« als Pfandschaft in die Hand Freiburg’s. Neue Ereignisse brachte bald darauf auch das Konzil zu Konstanz. Papst Johann XXIII., um die ihm verhasste Versammlung unmöglich zu machen, entfloh derselben, als Botenreiter verkleidet, am 20. März 1414, und nahm hier in Freiburg bei den Predigermönchen sein Quartier. Er wurde daselbst mit hohen Ehren empfangen. Ihm auf dem Fusse folgte Herzog Friedrich von Oesterreich, genannt mit der leeren Tasche, der dem Papst zur Flucht verholfen hatte. König Sigismund, ein schwächlicher Charakter, entsetzte ihn deshalb seiner Lande, und so wurde Freiburg freie Reichsstadt. Als solche »dem König und dem heil. römischen Reich pflichtig«, musste sie 1422 auch an dem Hussitenkriege theilnehmen, in dessen Verlaufe beiderseits die unglaublichsten Gräuel verübt wurden. Erst im Jahre 1425 kehrte die Stadt wieder unter das österreichische Szepter zurück. Bald darauf wurde Herzog Albert VI. von der steierischen Linie Regent

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_036.jpg&oldid=- (Version vom 12.12.2020)