Seite:Freiburg Bauten 204.jpg

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befindet. Alle übrigen Ordensniederlassungen der Stadt sind uns in ihrer geschichtlichen Erscheinung nur noch aus den Urkunden, in ihrer äusseren Gestalt aber einzig aus den oftmals mangelhaften und unzuverlässigen Abbildungen der alten Stadtpläne bekannt.

St. Katharina. (Statue aus Adelhausen.)

Es schliesst sich hier jedoch passend eine kurze Erwähnung der oberhalb im Dreisamthale am Abhange des Rosskopfes lieblich gelegenen Karthause St. Johannesberg an. Freilich wurden auch dort die in der Mitte des 14. Jahrhunderts aufgeführten Bauten durch stattliche neuere Anlagen vollständig verdrängt und ebenso sind die aussergewöhnlich reichen Kunstschätze des Gotteshauses spurlos verschwunden, allein die grosse Bedeutung, welche gerade dieses Kloster für das geistige und kirchliche Leben der Stadt besessen hat, verschafft ihm das Recht auf besonders liebevolle Erinnerung. Schon seine landschaftliche Lage macht es zu einem der reizvollsten Punkte in der näheren Umgebung Freiburgs und es ist mit Freuden zu begrüssen, dass die Stadtverwaltung das Besitzthum erworben hat, um es neuerdings einer segensvollen Bestimmung zuzuführen.

Als erstes Gotteshaus diente wohl der neugegründeten Marktstadt Freiburg, wie oben schon angedeutet wurde, die an der Stelle des späteren Barfüsserklosters gelegene, dem hl. Martinus geweihte Kapelle. Allein auch vor den Thoren der inneren Stadt lagen mit Pfarrgerechtsamen ausgestattete Kirchen von hohem Alter. Unter ihnen scheint St. Nicolaus in der Neuburg die bedeutendste und umfangreichste gewesen zu sein. Die geringfügigen Architecturreste, welche in der Nähe des jetzigen Karlsplatzes gefunden worden sind, weisen auf das 13. Jahrhundert als Entstehungszeit[WS 1] hin. Vor Allem gerühmt wird der Thurm, der an Höhe nur der Münsterpyramide nachgestanden haben soll. Darf man dem Sickinger’schen Stadtplane von 1589 glauben, so stellte er sich damals noch als ein rechts neben dem Westgiebel angebrachter, fünfgeschossiger Thurm von achtseitigem Grundrisse dar.

In der Lehener Vorstadt lag die unzweifelhaft gleichfalls sehr alte Leutkirche zum hl. Petrus, die, wie schon oben gesagt wurde, noch lange Zeit nur eine Filiale der 1½ Stunden entfernten Pfarrei Umkirch bildete. Bei dem gänzlichen Mangel an monumentalen Ueberbleibseln

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Enstehungzeit
Empfohlene Zitierweise:
Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_204.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)