Seite:Freiburg Bauten 341.jpg

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Inhaber des erzbischöflichen Stuhles wie bei der Staatsregierung das dankenswertheste Entgegenkommen. Gleich der erste Aufruf, welchen die contstiuirende Versammlung erliess, führte dem neu gebildeten Vereine die stattliche Zahl von fast 3500 Mitgliedern zu. Da aber aus den Beiträgen allein das erforderliche Baukapital in absehbarer Zeit nicht angesammelt werden konnte, fasste man den Gedanken, Prämien-Collecten zu veranstalten, deren Ertrag jedoch nicht eher zur Verwendung gelangen sollte, bevor durch die Höhe der Geldmittel eine ununterbrochene Durchführung der Wiederherstellungsarbeiten gewährleistet sein würde. Nur was zu den laufenden Ausbesserungen und zur ständigen Beschäftigung der Bauhütte sich als unumgänglich nothwendig erweisen würde, sollte von dem so beschafften Kapital bestritten werden dürfen.

Auch dieser Plan fand nicht nur die Billigung und grossmüthige Unterstützung des Landesherrn, sondern bereitwillige Förderung selbst in zahlreichen anderen Bundesstaaten. So sind denn nun in gewissem Sinne die weitesten Kreise des deutschen Volkes betheiligt an der Erhaltung und Verjüngung dieses unvergleichlichen Denkmals kirchlicher Kunst. Den Bürgern Freiburgs aber bleibt immerdar der Ruhm und das Verdienst, das grosse Werk, welches durch den Opfermuth und die gläubige Begeisterung ihrer Vorfahren geschaffen worden ist, verständnissvoll gehütet und als das köstlichste Vermächtniss der Nachwelt überliefert zu haben.

Zwickel in der Rose des nördlichen Querschiffgiebels.

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_341.jpg&oldid=- (Version vom 20.5.2022)